Rookie-Vizetitel macht Lust auf mehr
Der 23-jährige Hildener überzeugt mit dem Team Förch Racing beim Porsche Carrera Cup Deutschland.
HILDEN/OSCHERSLEBEN Beim letzten Rennwochenende im Porsche Carrera Cup Deutschland stieg die Anspannung auf und abseits der Strecke. Nicht nur der Kampf um Platz eins in der Gesamtwertung war bis zum Schluss offen – auch der Titelkampf in der Rookie-Wertung hatte seinen ganz eigenen Reiz. Mittendrin steckte der Hildener Nachwuchsrennfahrer Julian Hanses (Förch Racing), der in seinem ersten Porsche-Jahr als Führender im Rookie-Wettkampf in den finalen Lauf ging und sich am Ende über den Vizetitel hinter dem Würzburger Laurin Heinrich (T3/HRT Motorsport) freute.
Wie war das Gefühl, als Sie nach dem ersten Rennen in Oschersleben die Führung in der Rookie-Wertung übernommen haben?
JULIAN HANSES Das Gefühl war mega! Für mich ging es nur noch darum, den ersten Platz im Rookie-Klassement sicher ins Ziel zu bringen.
Wie schwierig war es mental, den letzten Lauf anzugehen? Am Start haben Sie ja etwas Boden verloren.
HANSES Der Start war dezent und das reicht nicht aus, um jemanden zu überholen. In Oschersleben gibt es so gut wie keine Überholmanöver – falls der Kontrahent keinen Fehler macht. Mental war es für mich nicht aufregend, der Start ist normal ausschlaggebend in Oschersleben. Danach wird nur noch verwaltet und auf die Reifen geschaut. Man kann nur wach sein und auf einen Fehler vom Vordermann warten.
Nach der Safteycar-Phase und dem Restart sah es für einen Moment so aus, als ob Sie Laurin Heinrich überholen könnten. Letztlich hat es nicht geklappt, weil Ihr Kontrahent hart dagegengehalten hat. Haben Sie noch andere Chancen gesehen? HANSES Wie das Safetycar rausrückte, wusste ich das ist meine eine Chance. Wir durften erst ab Start und Ziel wieder überholen, also habe ich meinen Kurvenausgang so geplant das ich Ende der Geraden
neben ihm bin. Jedoch liegt dort auch am meisten Dreck. Das Anbremsen war etwas unruhig und somit bin ich ein wenig weit rausgekommen, wo er dann wieder innen an mir vorbei gezogen ist. Schade, aber der Move war genial!
Was überwiegt nach diesem knappen Ergebnis – Punktgleichheit, aber Heinrich hat mehr Laufsiege: Enttäuschung oder Stolz auf eine gute erste Saison im Porsche? Immerhin haben Sie für Förch Racing ja auch einen großen Teil zum Gewinn der Teamwertung beigetragen.
HANSES Meine Performance hat sich mega entwickelt für das kurze Jahr und ich habe am wenigsten Kilometer auf dem Porsche im Vergleich zu meinen Gegnern. Ich konnte für das ein oder andere Ausrufezeichen sorgen. Diesen Winter werde ich noch sehr viel Arbeit investieren, damit ich nächstes Jahr um Podiumsplatzierungen kämpfen kann. Für das Team freut es mich sehr, alle haben einen super Job gemacht und dadurch konnten wir die Teammeisterschaft für uns entscheiden.