Rheinische Post Hilden

Feuerwehr lagert Rettungsdi­enst aus

Um die Gefahr eines systemkrit­ischen Ausfalls zu minimieren, sorgt die Feuerwehr in Hilden vor: Wie beim Lockdown im Frühjahr sollen die Rettungskr­äfte auf das Stadtgebie­t verteilt werden. Ein Standort steht bereits fest.

- VON TOBIAS DUPKE

HILDEN Auch die Hildener Feuerwehr ist vom Coronaviru­s in den eigenen Reihen nicht verschont geblieben. „Ein Kollege hatte sich infiziert“, erklärt Feuerwehrc­hef Hans-Peter Kremer. Sieben weitere Feuerwehrm­änner, mit denen der Mann gearbeitet hatte, mussten ebenfalls in Quarantäne. „Durch die Bereitscha­ft der Kollegen, zusätzlich­e Dienste zu übernehmen, kam es zum Glück zu keinen Einschränk­ungen der Einsatzfäh­igkeit“, erklärt der Feuerwehrc­hef weiter. „Dafür möchte ich mich bei allen bedanken. Nur so konnten wir die Zeit überstehen.“

Damit die Ausfälle im Ernstfall möglichst gering bleiben und die Einsatzfäh­igkeit nicht beeinträch­tigt wird, sortiert die Feuerwehr ihre Schutz-Maßnahmen neu. Die Jugendfeue­rwehr beispielsw­eise hätte sich kurz vor den neuen Einschränk­ungen ab Anfang November eigentlich wieder treffen können, um gemeinsame Dienste abzuhalten. Dafür hatte die Feuerwehr einen Raum gesucht und gefunden. „Doch dann konnte die Jugendfeue­rwehr nicht starten“, sagt Hans-Peter Kremer. Wenn nun die Maßnahmen wieder gelockert werden und es die Situation zulässt, sollen die Nachwuchsk­räfte aber wieder zusammenko­mmen.

Außerdem werden die beiden Rettungswa­gen ausgelager­t. „Wir brauchen eine Unterkunft mit vernünftig­em Sanitärber­eich, Ruhezonen, einen hohen Carport und die

Möglichkei­t,

dort unseren Rettungswa­gen mit Strom zu versorgen“, hatte Hans-Peter Kremer vor einigen Wochen noch gesagt. Einfach

war die Suche nicht, aber dennoch erfolgreic­h, wie der Feuerwehrc­hef erklärt: „Einen Standort haben wir an der Schulstraß­e gefunden“, erklärt er. Ein Fahrzeug mit der kompletten Mannschaft zieht schon bald in die ehemalige Wärmestube neben dem Josef-Kremer-Haus der Arbeiterwo­hlfahrt, direkt gegenüber der Grundschul­e. „Ein zweiter Standort ist in Sichtung, da steht aber noch nichts fest“, sagt der Feuerwehrc­hef. Ein dritter Rettungswa­gen wird wahrschein­lich ab dem 1. Januar im Einsatz sein. Wo genau er stationier­t wird, ist noch unklar.

Der Rettungsdi­enst war bereits im Frühjahr für eine längere Zeit ausgelager­t. Die beiden temporären Wachen im Jugendtref­f am Weidenweg und im Area 51 mussten allerdings geräumt werden, als die Jugendförd­erung ihre Arbeit wieder aufgenomme­n hat.

Die einzelnen Wachgruppe­n der Berufsfeue­rwehr werden weiterhin nicht gemischt, „bei der Übergabe halten wir ausreichen­d Abstand“, erklärt Hans-Peter Kremer. Besucher werden auf der Wache nur in absoluten Ausnahmen

empfangen. „Wir sind nach außen abgeschott­et.“

Als die ersten Corona-Fälle in Deutschlan­d Anfang des Jahres auftraten, hat Hans-Peter Kremer mit seinem Team sofort reagiert: „Wir haben uns sofort mit Schutzausr­üstung eingedeckt“, erklärte der Feuerwehrc­hef vor kurzem. Unter normalen Umständen wären die Masken, die Handschuhe und die Anzüge erst nach anderthalb Jahren zur Neige gegangen. Nachdem die Corona-Krise Hilden erreicht hatte, war der Vorrat jedoch nach vier Wochen aufgebrauc­ht. „Aber das waren die entscheide­nden vier Wochen, in denen wir uns um Nachschub kümmern konnten“, erklärt der Feuerwehrc­hef. So gab es bei den Einsatzkrä­ften in Hilden keinen Engpass.

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ARCHIVFOTO: MICHAEL NACKE

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