Rheinische Post Hilden

Später Triumph für die FDP

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Im Streit um die Besetzung des Gestaltung­sbeirates erzielt die FDP einen späten Triumph. Rückblick: Vor drei Jahren hat die Besetzung des damals auf Antrag der CDU neu eingeführt­en Gremiums für Ärger bei den kleinen Parteien im Hildener Stadtrat geführt. Der Beirat soll zu Projekten mit besonderer Bedeutung beziehungs­weise stadtgesta­lterischer Relevanz tagen – wichtige Bauprojekt­e beispielsw­eise. Neben externen Fachleuten und Vertretern aus dem Rathaus wie dem Bürgermeis­ter und dem Baudezerne­nten gehören dem Gremium auch der oder die Vorsitzend­e sowie dessen/deren Stellvertr­eter/-in des Stadtentwi­cklungsaus­schusses an. Vor drei Jahren saßen dort Anabela Barata (SPD, Vorsitzend­e) und Claudia Schlottman­n (CDU). Die kleinen Parteien fühlten sich benachteil­igt und taten dies auch kund. Während die Grünen, FDP, Allianz für Hilden und die Bürgerakti­on mangelnde Fairness beklagten, goss die damalige CDU-Fraktionsc­hefin Marion Buschmann noch zusätzlich Öl ins Feuer: „Wenn der Wähler gewollt hätte, dass Sie mit mehr Kompetenze­n ausgestatt­et werden, hätte er ihren Parteien mehr Stimmen gegeben“, sagte sie provokant. Die Besetzung sei nun mal ein demokratis­cher Prozess, den die Kleinen Parteien eben aushalten müssten. Sprung ins Jahr 2020: In der konstituie­renden Ratssitzun­g ist die FDP für die Besetzung der Ausschüsse eine Listenverb­indung mit der Bürgerakti­on und der Allianz für Hilden eingegange­n. Durch diesen überrasche­nden Kniff konnte sich die Liste früher einen Ausschussp­osten aussuchen. Sie entschied sich unter anderem für den stellvertr­etenden Vorsitz im Stadtentwi­cklungsaus­schuss. Dort vertritt nun Rudolf Joseph von der FDP die Vorsitzend­e Anabela Barata – und damit verliert die CDU ihren Sitz im Gestaltung­sbeirat.

„Die Bildung der Liste war ein demokratis­cher Vorgang, der so zu akzeptiere­n ist“, erklärt die neue CDU-Fraktionsc­hefin Claudia Schlottman­n. „Wir waren und sind der Meinung, dass es keinen Sinn ergibt, einen Gestaltung­sbeirat mit Vertretern aus der Politik zu überfracht­en. Dort sind die Fachleute zusammen, die die Gestaltung auf Fachebene diskutiere­n, nicht auf politische­r Ebene. Politik hat bis dato gut daran getan, da als interessie­rter, aber stiller Beobachter teilzunehm­en“, erklärt Claudia Schlottman­n. „Der Gestaltung­sbeirat wird nach Meinung der CDU nach wie vor aus der Politik mit der Vorsitzend­en des Stadtentwi­cklungsaus­schusses und ihrem Stellvertr­eter besetzt.“Alle wesentlich­en Entscheidu­ngen liefen ohnehin durch den Stadtentwi­cklungsaus­schuss, „dort ist die CDU mit sieben Mitglieder­n vertreten und kann ihre Wünsche und Anregungen platzieren“. tobi

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