Kownacki zurück im Training
Die Pechsträhne des Polen ist rekordverdächtig. Jetzt steht er vor einem Comeback.
Am Donnerstagnachmittag strahlte Dawid Kownacki von einem Ohr zum anderen. Endlich wieder Training mit den Teamkollegen – auch wenn es fürs erste nur ein Turnier im Fußballtennis war. Das allerdings war nach der Schufterei in der Reha schon ein gewaltiger Fortschritt für den polnischen Nationalstürmer, dem seit seiner Festverpflichtung bei der Fortuna im Sommer 2019 das Verletzungspech förmlich an den Füßen klebt.
Der jüngste Nackenschlag ist erst einen knappen Monat her. Im Abschlusstraining vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen Jahn Regensburg (2:2) zog sich der 23-Jährige eine Muskel- und Sehnenverletzung in der Region Oberschenkel/ Adduktoren zu. Vor allem die Sehnenbeteiligung machte Kownacki und den Fortuna-Verantwortlichen dabei große Sorgen – Mannschaftsarzt Ulf Blecker befürchtete eine monatelange Ausfallzeit.
Doch diesmal kam Kownacki schneller als erwartet wieder auf die Beine. „Die Verletzung ist gut ausgeheilt bisher“, erklärt Blecker erfreut. „Wir müssen allerdings Dawids Trainingspensum weiter vorsichtig dosieren, damit ja nichts wieder aufbricht.“Der große Haken an der Verletzung ist nämlich, dass zur Stunde niemand sicher sagen kann, ob sie womöglich eine Folge der Covid-19-Erkrankung ist, die sich der junge Familienvater im Sommer zugezogen hatte. „Das ist alles noch nicht erforscht“, gibt Blecker zu. „Und solange das so ist, dürfen wir überhaupt kein Risiko eingehen und müssen die Sache richtig ausheilen lassen.“
Der Doc weiß dabei Cheftrainer Uwe Rösler fest an seiner Seite. „Dawid hat in der Reha unheimlich viel und gut mit unserem Athletiktrainer Andreas Gross gearbeitet“, berichtet er. „Er ist richtig heiß darauf, wieder auf dem Platz zu stehen, aber wir werden da sehr vorsichtig sein.“Heißt im Klartext: Kownacki wird langsam an das Mannschaftstraining herangeführt, die Belastung gesteuert, alles exakt medizinisch überwacht. „Ich denke, wir werden Dawid am Montag teilweise in die Teamarbeit hineinnehmen“, ergänzt Rösler. „Er kann vieles mitmachen, aber eben längst noch nicht alles. Bei seiner Historie dürfen und werden wir nichts übers Knie brechen.“
Kownacki wird bei allem Ehrgeiz vorerst zufrieden sein, überhaupt wieder mit den Kollegen gegen den Ball treten zu dürfen. Einen großen Moment hatte der junge Pole ja in dieser Saison bereits: Als er zehn Minuten vor dem Abpfiff den Siegtreffer zum 1:0 gegen die Würzburger Kickers erzielte.