IT-Experten sollen Schulen unterstützen
„Sie können das manuelle Lüften über Fenster und Oberlichter sinnvoll ergänzen, nicht aber vollständig ersetzen“, sagt Dirszus. Richtig eingesetzt tragen die Geräte dazu bei, die Virenlast in einem Klassenraum zu mindern. Das wäre gerade jetzt besonders wichtig, weil die Klassen durch die Grundsatz-Entscheidung des Landes für den Präsenz-Unterricht voll sind. Bis zu 32 Heranwachsende sitzen in einem Raum – häufig dicht beieinander. Viele Lehrer und Schüler fänden die Spezialgeräte auch deshalb gut, weil sie dann im Winter nicht mehr so häufig die Fenster aufreißen müssten. „Seit wir CO2-Messgeräte zur Verfügung haben, wissen wir, dass wir in einigen Räumen mit offener Tür und offenen Fenstern quasi dauerlüften müssen, um die Werte einzuhalten“, sagt Ingo Schäfer, stellvertretender Leiter des Albrecht-Dürer-Berufskollegs. Mit Blick auf Durchzug und die bald beginnenden kalten Tage sieht er das Prozedere kritisch. Auf technisch ausgereifte Lösungen wollte auch Sandra Albers, Lehrerin an der St. Benedikt-Hauptschule in Stadtmitte, nicht länger warten. Sie spendierte ihren Siebtklässlern Fleecedecken, die nun griffbereit über den Stuhllehnen hängen. „Es sollen sich möglichst wenige erkälten“, sagt die Lehrerin.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Stadt hat rund 50 Offerten verschiedener Unternehmen vorliegen. Das Problem: Landes- oder bundesweite Vorgaben, welche Standards ein Gerät bei der Aerosol-Bekämpfung bieten muss, um in Schulen zum
Einsatz zu kommen, gibt es bislang nicht. Daran übte Schuldezernent Burkhard Hintzsche deutliche Kritik: „Wir als Stadt sind nicht so etwas wie die Kfz-Zulassungsstelle für Lüftungsgeräte.“Kommunen und Städtetag wünschten sich eine Zertifizierung. Aber Bemühungen
DÜSSELDORF Mit dem CDU-Politiker Pavle Madzirov erhält der Bildungssektor der Landeshauptstadt auf der politischen Ebene einen neuen wichtigen Repräsentanten. Der 42-jährige Lehrer, der im Duisburger Süden eine Sekundarschule leitet, löste am Dienstag Wolfgang Scheffler als neuen Vorsitzenden des Schulausschusses ab. Der langjährige Ratsherr der Grünen hatte nicht mehr für den neuen Rat kandidiert.
Gemeinsam mit den Grünen als dem wahrscheinlichen Kooperationspartner will Pavle Madzirov, der in der Oppositionszeit gerne mal zuspitzte und als angriffslustig galt, in den kommenden fünf Jahren neue in diese Richtung seien noch nicht zu erkennen: „Und das macht es für uns schwer.“Zurzeit springt die Stadt nun selbst in die Bresche, vergleicht Studien und holt Expertenrat ein. Auch Test-Standorte mit Geräten, die in die engere Wahl gekommen sind, gibt es bereits.
Akzente setzen. Kein einfaches Unterfangen, hatten der abgewählte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und die Ampel-Kooperation hier mit einem bundesweit beachteten Schulbau-Programm für Aufmerksamkeit gesorgt, bei dem bis zum Jahr 2025 in Düsseldorf mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben werden.
„Das Programm ist gut und wir werden an ihm festhalten. Aber es gibt Defizite bei Digitalisierung und Schulhofgestaltung, da müssen und wollen wir ran“, sagt der CDU-Ratsherr. Zu den Kernprojekten einer möglichen Kooperation soll die Ausstattung der Düsseldorfer Schulen mit IT-Spezialisten und Systemadministratoren gehören. „Es scheitert
Wo und wann werden die ersten Geräte zum Einsatz kommen?
In den Grundschulen. Voraussichtlich im Dezember sollen die ersten Anlagen in die Decken von Klassenräumen eingebaut werden. Die Kosten beziffert Dirszus mit etwa 100 Euro pro Schüler, also etwa 3000 Euro pro
NEUER AUSSCHUSSVORSITZENDER
inzwischen nicht mehr an den Endgeräten, die es in aller Regel gibt, sondern daran, dass ein Teil der Lehrer mit der technischen Betreuung der Geräte und Lern-Plattformen überfordert ist“, sagt Madzirov. In den noch ausstehenden Verhandlungen soll das Thema in dieser Woche weiter präzisiert werden.
„Wir müssen sehen, ob bei großen Schulen ein eigener Administrator Sinn macht. Oder ob es am Ende eine gemeinsame Lösung für mehrere Schulen oder für einen Stadtbezirk gibt“, sagt der neue Vorsitzende. Einen weiteren Akzent wird es bei den Schulhöfen geben. Die sollen nicht nur grüner werden, sondern zusätzlich und flächendeckend Bewegungsund Fitnessgeräte erhalten. An einer Reihe von Standorten könnten die „am Nachmittag und Abend dann auch von Bürgern genutzt werden“.