Sanierung der Brandruine gestartet
Seit einigen Wochen wird am Haus an der Vennhauser Allee 222 gearbeitet.
VENNHAUSEN Jahrelang war die Hausnummer 222 an der Vennhauser Allee bei den Anwohner vor allem als „Schandfleck“bekannt. Unbewohnbar und heruntergekommen rottete das Mehrfamilienhaus vor sich hin, nachdem vor mehr als zehn Jahren das Erdgeschoss nahezu ausgebrannt ist. Dabei wurde nicht nur das dortige Ladenlokal mit dem Lebensmittelgroßhandel völlig zerstört. Auch die 21 Wohnungen darüber waren anschließend nicht mehr bewohnbar.
Dennoch hatten Nachbarn immer wieder beobachtet, wie sich Menschen unbefugt in der Ruine aufgehalten hatten. „Ich habe öfters gesehen, wie dort Leute in der Ruine geschlafen haben“, sagt Nachbarin Ingrid Jaslar, die seit 30 Jahren schräg gegenüber wohnt. „Meist junge Männer, aber auch Frauen und sogar Kinder.“
Nicht nur sie ist deshalb froh, dass nach so vielen Jahren die Sanierung des Gebäudes plötzlich rasant Fortschritte macht. Die nötige Baugenehmigung wurde dem Eigentümer, der Hausverwaltung Thunnissen, inzwischen erteilt. Seitdem hat sich einiges an der einstigen Ruine getan. Sie ist komplett eingezäunt und mit Staubschutz versehen, Türen, Fenster und Balkone sind derweil aus den ehemaligen Wohnungen im Obergeschoss entfernt.
Auch im 609 Quadratmeter großen Ladenlokal stehen nur noch die tragenden Säulen. Kalksandstein-Blöcke warten vor der Baustelle darauf, neu verbaut zu werden. Mit der Demontage des Dachstuhls und dem Abschluss der Betonsanierungsarbeiten beginnt dann auch die Neugestaltung des Gebäudes, die mindestens ein Jahr in Anspruch nimmt. Ende 2021 sollen dann 15 neue Wohnungen im gehobenen Standard mit Balkon, Parkett-Böden und ebenerdigen Duschen fertiggestellt sein.
Was die Vennhauser aber noch viel mehr freuen dürfte als die Beseitigung ihres „Schandflecks“, ist der bereits feststehende Mieter für das neue Ladenlokal. Die Drogeriekette Rossmann wird dort nach Abschluss der Sanierung eine Filiale eröffnen. Davon dürften auch auch die benachbarten Nahversorger profitieren – etwa Netto, der vor eineinhalb Jahren eröffnete –, denn ein Drogeriemarkt fehlte bisher an der belebten Straße im Stadtteil. „Jetzt müssen wir dafür zumindest nicht mehr bis nach Lierenfeld fahren“, freut sich auch Anwohnerin Jaslar.