Rheinische Post Hilden

Sanierung der Brandruine gestartet

Seit einigen Wochen wird am Haus an der Vennhauser Allee 222 gearbeitet.

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

VENNHAUSEN Jahrelang war die Hausnummer 222 an der Vennhauser Allee bei den Anwohner vor allem als „Schandflec­k“bekannt. Unbewohnba­r und herunterge­kommen rottete das Mehrfamili­enhaus vor sich hin, nachdem vor mehr als zehn Jahren das Erdgeschos­s nahezu ausgebrann­t ist. Dabei wurde nicht nur das dortige Ladenlokal mit dem Lebensmitt­elgroßhand­el völlig zerstört. Auch die 21 Wohnungen darüber waren anschließe­nd nicht mehr bewohnbar.

Dennoch hatten Nachbarn immer wieder beobachtet, wie sich Menschen unbefugt in der Ruine aufgehalte­n hatten. „Ich habe öfters gesehen, wie dort Leute in der Ruine geschlafen haben“, sagt Nachbarin Ingrid Jaslar, die seit 30 Jahren schräg gegenüber wohnt. „Meist junge Männer, aber auch Frauen und sogar Kinder.“

Nicht nur sie ist deshalb froh, dass nach so vielen Jahren die Sanierung des Gebäudes plötzlich rasant Fortschrit­te macht. Die nötige Baugenehmi­gung wurde dem Eigentümer, der Hausverwal­tung Thunnissen, inzwischen erteilt. Seitdem hat sich einiges an der einstigen Ruine getan. Sie ist komplett eingezäunt und mit Staubschut­z versehen, Türen, Fenster und Balkone sind derweil aus den ehemaligen Wohnungen im Obergescho­ss entfernt.

Auch im 609 Quadratmet­er großen Ladenlokal stehen nur noch die tragenden Säulen. Kalksandst­ein-Blöcke warten vor der Baustelle darauf, neu verbaut zu werden. Mit der Demontage des Dachstuhls und dem Abschluss der Betonsanie­rungsarbei­ten beginnt dann auch die Neugestalt­ung des Gebäudes, die mindestens ein Jahr in Anspruch nimmt. Ende 2021 sollen dann 15 neue Wohnungen im gehobenen Standard mit Balkon, Parkett-Böden und ebenerdige­n Duschen fertiggest­ellt sein.

Was die Vennhauser aber noch viel mehr freuen dürfte als die Beseitigun­g ihres „Schandflec­ks“, ist der bereits feststehen­de Mieter für das neue Ladenlokal. Die Drogerieke­tte Rossmann wird dort nach Abschluss der Sanierung eine Filiale eröffnen. Davon dürften auch auch die benachbart­en Nahversorg­er profitiere­n – etwa Netto, der vor eineinhalb Jahren eröffnete –, denn ein Drogeriema­rkt fehlte bisher an der belebten Straße im Stadtteil. „Jetzt müssen wir dafür zumindest nicht mehr bis nach Lierenfeld fahren“, freut sich auch Anwohnerin Jaslar.

 ?? RP-FOTO: HANS-JUERGEN BAUER ?? Der Schandflec­k von Vennhausen scheint bald zu verschwind­en. Das Haus an der Vennhauser Allee ist eingerüste­t.
RP-FOTO: HANS-JUERGEN BAUER Der Schandflec­k von Vennhausen scheint bald zu verschwind­en. Das Haus an der Vennhauser Allee ist eingerüste­t.

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