Fußgängerbrücke über die Itter wird ersatzlos abgerissen
Das haben die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses einstimmig und ohne weitere Diskussion beschlossen.
HILDEN Sagt ihnen der Name „Ittergalerie“noch was? Vor gut 20 Jahren wollte ein Investor eine Passage bauen. Sie sollte gegenüber der Bismarckpassage beginnen und bis zur Kurt-Kappel-Straße führen. Der Investor ließ auch eine Holzbrücke über die Itter schlagen. Sie führte vom Passagen-Eingang zum Nove-Mesto-Platz. Das Projekt ist nie realisiert worden – bis auf die Itter-Brücke. Sie wird nur selten genutzt. Kein Wunder: Nur etwa 30 Meter weiter östlich gibt es die Brücke Bismarckstraße. Sie verbindet den Nove-Mesto-Platz mit der Fußgängerzone.
Die Brücke Kurt-Kappel-Straße ist auch nicht weit. Die Fußgängerbrücke ist verkehrssicher. Das hat die Hauptprüfung in diesem Jahr ergeben. Aber es sei absehbar, dass demnächst umfangreiche Instandhaltungsarbeiten anstehen, so die Verwaltung. Zudem habe der Sachverständige dringend empfohlen, eine statische Nachberechnung sowie eine Schadenanalyse durchzuführen. Das allein kostet bereits 5000 Euro.
Im städtischen Haushalt fehlen Millionen. Deshalb hat die Verwaltung dem Stadtentwicklungsausschuss vorgeschlagen, die Brücke demnächst ersatzlos abzubrechen.
Begründung: Ihre zugedachte Funktion könne sie nicht erfüllen. Ganz in der Nähe gibt es zwei Alternativen. Nach rund 20 Jahren Nutzungsdauer sei zu erwarten, dass die Instandhaltungskosten künftig deutlich steigen werden.
Das leuchtete allen Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses ein und sie stimmten ohne weitere Diskussion für den Abriss.
Holzbrücken verursachen laut Stadtverwaltung relativ hohe Kosten während ihrer Nutzungszeit. Weil sie jedes Jahr in Augenschein genommen werden müssen (Sichtprüfung). Hinzu komme alle sechs Jahre eine Hauptprüfung sowie eine einfache Prüfung, immer drei Jahre nach einer Hauptprüfung. Die Stadt Hilden ist für 42 Betonbrücken sowie 23 Holz- und Stahl-Holz-Brücken zuständig. Die Itterbrücke am Rathaus wurde im Rahmen der Umgestaltung des Dr.-Ellen-Wiederhold-Platzes erneuert. Kosten: rund 250 000 Euro. Die neue Fußgängerbrücke über den Hoxbach beim Abenteuerspielplatz kostet 40.000 Euro. Damit Holzbrücken eine lange Lebensdauer erreichen und keine Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu Brücken aus Beton und Stahl entstehen, müssen sie konstruktiv gut geschützt, richtig geplant und sorgfältig ausgeführt werden.