Sternaktion Herzenssache geht in die zweite Runde
Haaner Senioren stehen in der Adventszeit im Mittelpunkt der Initiative der zwei Haanerinnen Lara Luisa Eder und Sonja Meier.
HAAN Die Bewohner der drei Seniorenresidenzen Friedensheim, Stella Vitalis und Carpe Diem wurden in diesen Tagen gebeten, ihre ganz persönlichen sachbezogenen Weihnachtswünsche auszusprechen. Zeitwünsche können in diesem Jahr wegen der aktuellen Restriktionen leider nicht erfüllt werden und wurden darum auch nicht abgefragt. Die Organisatorinnen hoffen aber, dass diese Wünsche vielleicht schon im nächsten Jahr wieder realisierbar sind.
Die drei Seniorenresidenzen haben sich zum zweiten Mal bereit erklärt, die Aktion „Herzenssache“zu unterstützen. Denn im Jahr 2019 war sie ein voller Erfolg und hat zu so manchen positiven und unerwarteten Begegnungen geführt. Die Sozialdienst-Mitarbeiterinnen Mechthild Marx (Friedensheim), Judith Sloot (Stella Vitalis) und Kim Dernbach (Carpe Diem) sammelten die Seniorenwünsche in ihren Einrichtungen und leiteten diese an das Herzenssache-Team weiter.
Lara Luisa Eder und Sonja Meier haben ein Team von bastelfreudigen Damen zusammengerufen, das die Wunschsterne hergestellt hat. Auch hier musste die vorjährige Gemeinschaftsaktion
aus Sicherheitsgründen ausfallen. Die Damen haben zu Hause gebastelt. Es sind Mandy Schmidt, Vanessa Kullmann, Kim Dernbach und Claudia Eder. Die Sterne mit den aufgeklebten Seniorenwünschen werden im Schaufenster des Kinderbekleidungsgeschäftes „mamarockt“(Bahnhofstraße 84) von Sonja Meier aufgehängt.
Die Aktion startet am 30. November und dauert bis 21. Dezember. Im vergangenen Jahr waren es ganz normale Sachwünsche, berichtet Sonja Meier. „Zum Beispiel hat sich eine Seniorin Wimperntusche gewünscht“, erinnert sie sich. Die Schenkerin habe dann ein ganzes Kosmetikset abgeliefert und viel Freude gemacht. Spender wie Empfänger bleiben bei den Sachwünschen anonym.
In diesem Jahr gibt es zusätzlich eine neue Idee, die der Corona-Situation geschuldet ist. Die Haaner Bürger können diesmal Geld für einen Sonderfond für Kulturschaffende spenden, der ausschließlich den Senioren in den drei Einrichtungen zugute kommt. Mit Hilfe dieser Gelder können Haaner Künstler engagiert werden, die Konzerte oder Unterhaltungs-Veranstaltungen in den Häusern speziell für die Senioren präsentieren. Das können zum Beispiel Terrassen- oder Balkonevents
sein. Als Ergebnis kommt diese Sammlung sowohl den pandemiebenachteiligten Künstlern sowie den Heimbewohnern zugute.
Was bewegt diese jungen Frauen, sich derart ideenreich und zeitopfernd für die Senioren in Haan einzusetzen? Lara-Luisa Eder, ihres Zeichens Psychologin, Wissenschaftlerin und zertifizierter systemischer Business Coach, wohnhaft in Haan, hat schon in anderen Städten so manche Studie mit Seniorenheimbewohnern durchgeführt. Dabei erlebte sie hautnah, wie einsam sich manche fühlen. Das hat sie nachhaltig berührt und darum möchte sie lindern helfen – gerade hier vor Ort. Ihre berufliche Coach-Tätigkeit konzentriert sich auf die Beschäftigten in Pflegeberufen, zum Beispiel in Senioreneinrichtungen.
„Mein Wunsch ist, den Beschäftigten zu mehr Selbstwirksamkeit zu verhelfen“, erklärt Lara Luisa Eder. Sie meint damit, dass die von ihr gecoachten Beschäftigten trotz der gegenwärtig widrigen Umstände auch sich selbst etwas Gutes tun können und sollen. Und das wiederum komme auch den Patienten zugute.
Und Sonja Meier? Sie ist „eingefleischte“Haanerin, sozial an vielen Enden engagiert.. Sie ist Mutter von vier Kindern und sie ist Geschäftsfrau. Positives Denken ist ihr Lebensmotto.