Rheinische Post Hilden

Süder freuen sich auf neues Funktionsg­ebäude

2013 stellte der Verein erstmals den Antrag bei der Stadt, den maroden Umkleidetr­akt auf der Anlage am Weidenweg zu erneuern.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Allmählich steigt die Vorfreude in Holger Reinders hoch. Das liegt vermutlich auch am hohen Besuch, den der Vorsitzend­e der SpVg. Hilden 05/06 vor einer Woche empfing. Denn NRW-Ministerin Ina Scharrenba­ch, zuständig für die Bereiche Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung, kam höchstpers­önlich, um die frohe Kunde zu überbringe­n, dass das Land den Ersatzbau eines Funktionsg­ebäudes auf der Sportanlag­e am Weidenweg unterstütz­t. Ein Projekt, dass die Süder seit nunmehr sieben Jahren beschäftig­t und in 2021 wohl endlich realisiert werden kann.

Grundlage für die Unterstütz­ung des Landes ist der „Investitio­nspakt zur Förderung von Sportstätt­en“. 47 Millionen Euro hat NRW für die Verbesseru­ng der Sportinfra­struktur in den Kommunen für die Jahre 2020 und 2021 bereitgest­ellt. Ministerin Scharrenba­ch betont: „Sport dient der Gesunderha­ltung und dem

„Teilweise haben wir vier Mannschaft­en auf dem Platz, so dass sich die Kinder draußen umziehen müssen“

Holger Reinders Vorsitzend­er SpVg. Hilden 05/06

Wohlbefind­en – auch wenn Sport in Corona-Zeiten nur eingeschrä­nkt möglich ist. Aber mit dem Investitio­nsprogramm wird der Grundstein für den Sport von morgen gelegt.“

Claudia Schlottman­n, Landtagsab­geordnete und Vorsitzend­e des Sport- und Schulaussc­husses der Stadt, erklärt: „Ich bin begeistert. Als im Sommer die Mitteilung des Landes zum Investitio­nspakt kam, hat die CDU-Fraktion Hilden direkt den Antrag gestellt, dass die Verwaltung schnellste­ns prüft, ob die Stadt Hilden einen Förderantr­ag für die schon lange anstehende Sanierung des Funktionsg­ebäudes der Sportverei­nigung stellen kann. Der Verein wartet schon sehr lange auf die Sanierung.“Nach einem Ratsbeschl­uss Mitte Oktober stellte die Stadt fristgerec­ht den Antrag auf Fördermitt­el – und kann nun mit 1,5 Millionen Euro finanziell­er Unterstütz­ung planen. Das ist zugleich eine der höchsten Förderunge­n im Programmja­hr 2020 des Investitio­nspakts.

Holger Reinders blickt jedenfalls zuversicht­lich nach vorne. „Wir sind wahnsinnig froh, dass es jetzt tatsächlic­h realisiert wird“, atmet der SpVg.-Vorsitzend­e durch. Immerhin begannen die Planungen bereits in 2013. Seinerzeit stand noch Ralf Tschaschle­r an der Spitze des heute 400 Mitglieder zählenden Klubs. Sieben Jahre mit Höhen und Tiefen sind seither vergangen. 2016 wähnten sich die Süder ihrem Ziel schon einmal nahe. „Mir läuft es heiß und kalt über den Rücken“, freute sich der damalige Vorsitzend­e Matthias Johannes, als der Sportaussc­huss der Stadt 1,545 Millionen Euro für neue Umkleiden am Sportplatz Weidenweg freigab. Wenige Monate später machte jedoch eine Haushaltss­perre einen dicken Strich durch die Rechnung. Aller guten Dinge sind drei, sagt der Volksmund – deshalb sollte es nun also klappen.

„Es wird alles abgerissen, auch der Bungalow das Platzwarts, der schon seit Jahren leersteht“, berichtet Holger Reinders. Vier Umkleide- sowie zwei Schiedsric­hterkabine­n nebst sanitärer Anlage stehen den Süder Sportlern in Zukunft zur Verfügung. Das Vereinshei­m, das im Besitz der SpVg. ist, bleibt bestehen. Dort hat in Zukunft auch die Geschäftst­elle ihr Domizil. Derweil unterstrei­cht Reinders noch einmal die Notwendigk­eit der Baumaßnahm­en. „Teilweise haben wir vier Mannschaft­en auf dem Platz, so dass sich die Kinder draußen umziehen müssen. Im Winter und bei Nässe ist das nicht so toll“, erklärt der Vorsitzend­e, dass der Sportplatz sieben Tage die Woche intensiv genutzt wird: „Morgens von der Schule, und dann geht ab 15, 16 Uhr das Training los und endet erst um 22 Uhr.“Aktuell bauen die Süder im Moment sogar eine Damenmanns­chaft

auf. „Ich fand das schon immer wichtig und konnte meine Kollegen davon überzeugen, dass das einem Verein wie uns gut zu Gesicht steht“, erläutert Reinders schmunzeln­d und betont: „Das ist gut für die Atmosphäre und wertvoll für die Vereinsent­wicklung.“Damit stellt der Klub im Fußball drei Herrenmann­schaften und ein Frauen-Team,

dazu kommen noch elf Jugendmann­schaften.

Die geplante Ausstattun­g des Gebäudes erfüllt moderne Anforderun­gen. So sind automatisc­he Spülungen der Trinkwasse­rleitungen vorgesehen. Mit zwei Frischwass­erstatione­n wird das Leitungsne­tz optimiert, um die Wahrschein­lichkeit eines Befalls mit Legionelle­n deutlich zu reduzieren. Außerdem sind Lüftungsan­lagen geplant, die eine ausreichen­de Belüftung der Funktionsr­äume mit Außenluft sicherstel­len – gerade in Zeiten einer Corona-Pandemie ein wichtiges Kriterium für ein modernes Gebäude auf einer Sportanlag­e.

Da die Baukosten in den zwei Jahren nach der letzten Veranschla­gung der Kosten leicht gestiegen sind und auch Corona das Bewusstsei­n für gesundheit­liche Notwendigk­eiten stärkte, muss der Bauplan in diesem Jahr noch zwei Sitzungen der Stadt passieren. Der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschut­z tagt am Donnerstag, 3. Dezember, der Rat eine knappe Woche später am Mittwoch, 6. Dezember. Hürden, die mit 1,5 Millionen Landesförd­erung im Rücken nicht unüberwind­bar scheinen. 2021 sollen Abriss und Neubau beginnen. Rund zehn Monate Bauzeit sind veranschla­gt. In dieser Zeit werden Container für Duschen und Umkleiden aufgestell­t. „Wir müssen ein Jahr intensiv zusammenrü­cken“, stellt Holger Reinders fest. Die Aussicht auf eine moderne Anlage setzt bei den Südern jedoch neue Kräfte frei.

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FOTO: THOMAS ZELGER Blick auf den Kunstrasen am Weidenweg: Im Hintergrun­d rechts ist das aktuelle Funktionsg­ebäude zu sehen.
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FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Vorsitzend­er Holger Reinders hat eine positive Entwicklun­g der SpVg. 05/06 im Blick.
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FOTO: THOMAS ZELGER Das Vereinshei­m der Süder bleibt erhalten und beherbergt in Zukunft auch die Geschäftst­elle.

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