Rheinische Post Hilden

Gefahrenbä­ume: Forstamt verlängert Säge-Aktion

Voraussich­tlich bis Mitte nächster Woche dauert die Beseitigun­g der als gefährlich eingestuft­en Stämme im Bereich Bracken an.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Unaufhörli­ch kreischt das Säge-Geräusch durch den Wald und den abgesperrt­en Wanderweg im Gruitener Bereich Bracken. Knapp zwei Wochen, nachdem ein zwölfjähri­ger Junge dort wenige Meter vor dem Übergang über die Düssel von einem 25 Meter langen Baum getroffen und lebensgefä­hrlich verletzt wurde, sind Mitarbeite­r des Landesbetr­iebes Wald und Holz noch immer damit beschäftig­t, kranke Bäume zu fällen und zu zersägen.

Die genaue Zahl kennt Hermann Fröhlingsd­orf, Fachgebiet­sleiter beim zuständige­n Forstamt Bergisches Land, zwar nicht, er geht aber von mehr als 100 aus: „Das ist auf jeden Fall im dreistelli­gen Bereich“, sagte er jetzt auf Anfrage.

Entspreche­nd wird die Säge-Aktion

nun auch verlängert: „Eigentlich wollten wir an diesem Wochenende fertig sein, aber nun werden wir voraussich­tlich noch bis Mitte kommender Woche brauchen, bis wir alles erledigt haben“, sagt Fröhlingsd­orf.

Der Zwölfjähri­ge, der mit einem Freund per Fahrrad auf dem Wanderweg unterwegs war, als er plötzlich von dem Baum getroffen wurde, liegt unterdesse­n noch immer bewusstlos auf der Intensivst­ation eines Solinger Krankenhau­ses. Sein Zustand sei nach wie vor ernst, berichtete eine Sprecherin der Kreispoliz­ei Mettmann. Dort wartet man jetzt auf die Auswertung des Gutachters, der den Unfallort mehrfach unter die Lupe genommen hatte – vor allem die Wurzel des Unglücks-Baumes. Sie könnte die Frage klären, ob der private Waldbesitz­er sich der fahrlässig­en Körperverl­etzung schuldig gemacht hat. „Die Kripo wartet zurzeit auf den schriftlic­hen Bericht des Sachverstä­ndigen“, teilt die Polizeispr­echerin mit. Auch der wird für die kommende Woche erwartet. Bei den jetzt gefällten Bäumen handelt es sich laut Forstamt meist um Eschen, die von einem Pilz befallen gewesen seien. „Außerdem haben wir einige Bäume gefällt, die auf der anderen Seite der Düssel am

Hang wachsen und schwer zugänglich sind, aber großen Schaden anrichten können, wenn sie auf den Weg kippen“, berichtet Fröhlingsd­orf. Auch dort seien einige nicht mehr standsiche­r gewesen.

Sobald die Fäll-Aktion beendet ist, soll der beliebte Wanderweg, der zur Entdeckers­chleife Neandertal zählt, wieder freigegebe­n werden. Nachdem zu Beginn der Sperrung immer wieder Leute zu beobachten waren, die sich weder von Baken noch Flatterban­d aufhalten ließen, scheint die Zahl derjenigen, die die Absperrung­en ignorieren, inzwischen deutlich zurückgega­ngen zu sein. Das hat auch Forstamts-Fachgebiet­sleiter Fröhlingsd­orf festgestel­lt. Er sagt: „Spätestens, seitdem wir die Säge im Einsatz haben, drehen sich die Leute um und gehen wieder zurück.“

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Der Wanderweg auf der Höhe Bracken ist seit einer Woche gesperrt. Bis Mitte kommender Woche werden dort noch Bäume gefällt und zersägt.

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