Kö-Anlieger wollen zweiten Radweg
Die neue schwarz-grüne Ratsmehrheit möchte dem Handel auf der Königsallee aber erst einmal Ruhe gönnen, ein Umbau ist vorerst nicht geplant.
STADTMITTE Einen großen Umbau der Königsallee wird es vorerst nicht geben. Im Wahlkampf hatten SPD und Grüne die beruhigte oder sogar autofreie Kö propagiert. Dass es dazu nicht kommt, war mit der Wahl Stephan Kellers (CDU) zum neuen Düsseldorfer Oberbürgermeister zu erwarten. Jetzt aber könnte auch der von den Kö-Anliegern vorgeschlagene neue Radweg auf die lange Bank geschoben werden. „Warum sollen wir den Kö-Händlern jetzt eine Baustelle vor die Nase setzen“, sagt ein Mitglied der Verhandlungsdelegation der schwarz-grünen Ratskooperation, die am Freitag ihre Vorstellungen der Öffentlichkeit präsentiert. Der Handel solle erst einmal Gelegenheit haben, sich von der Corona-Krise zu erholen.
Die verkehrliche Gestaltung der Königsallee war in den letzten Jahren ein Zankapfel zwischen Stadtspitze
und Anliegern. Letztere hatten sich lange gegen einen Rückbau von Parkplätzen gewehrt, dann aber selbst den Vorschlag gemacht, die Längsparkplätze auf der geschäftsstarken Ostseite der Kö für einen Zweirichtungsradweg zu opfern. Jetzt setzen die Anlieger sogar noch einen drauf. „Wir können uns auch vorstellen, auf der Westseite einen Radweg einzurichten“, sagt Peter Wienen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Kö. Hintergrund: Es könnte etwas eng werden, wenn sich Radler auf dem neuen Radweg begegnen. Und gerade Konflikte wollen die Kö-Anlieger minimieren, dafür steht auch die Idee des Radwegs – denn immer wieder kam und kommt es unter den Platanen am Kö-Graben zu brenzligen Situationen zwischen Radlern und Passanten.
Die Grünen, die für eine autofreie Kö eingetreten sind, begrüßen, dass die Kö-Anlieger nun einen zweiten Radweg wollen. „Das hört sich sehr interessant an“, sagt ein Mitglied der Verhandlungskommission. Was nun wann geschieht, ist jedoch offen.