Rheinische Post Hilden

707 soll wieder bis nach Eller fahren

Die Politik im Düsseldorf­er Osten fordert die Reaktivier­ung der Linie. Mobilitäts­eingeschrä­nkte Menschen kommen momentan nicht ohne Umsteigen bis zum Hauptbahnh­of und die geplanten Hochbahnst­eige für Eller sind umstritten.

- VON NICOLE KAMPE

ELLER Bald 30 Jahre ist es her, als die Stadtbahnl­inie U75 zum ersten Mal in Eller hielt. 380 Millionen D-Mark kostete damals der Bau der U-Bahn, ein 1,6 Kilometer langer Tunnel wurde vom Hauptbahnh­of aus für die Strecke gebaut. Damals war man sich einig: Eller ist nun gut angeschlos­sen an die Innenstadt mit der U75 und der 705, deshalb stellte man den Betrieb der Linie 707 im Düsseldorf­er Osten ein.

Für CDU und Grüne im Stadtbezir­k 8 reicht das bestehende Angebot aber nicht mehr aus. Sie wollen die 707 reaktivier­en. Die Linie wäre nicht nur interessan­t für die Elleraner, sondern auch für Teile des Stadtbezir­ks 2, ist Holger-Michael Arndt (Grüne) überzeugt und glaubt, dass sich die Kosten im Rahmen halten würden. „Wir wollen ja nichts Neues“, sagt Arndt, „fünf Haltestell­en müssten angepasst werden, die Gleise gibt es schon.“

Würde die 707 wieder bis nach Eller fahren, hätte das gleich mehrere Vorteile: „Gerade morgens zu Schulbegin­n sind die Bahnen sehr voll“, sagt Holger-Michael Arndt, der sich für die U75 eigentlich einen Fünf-Minuten-Takt wünscht. Technisch ist aber nur ein 7,5-Minuten-Takt möglich, weil nicht mehr Bahnen durch den Tunnel geschleust werden können, weiß der Grünen-Politiker. „Der 7,5-Minuten-Takt ist im Nahverkehr­splan festgehalt­en“, sagt eine Sprecherin der Rheinbahn. „Sobald wir die bestellten Fahrzeuge vom Typ HF6 im Linienbetr­ieb einsetzen können, werden wir diesen Takt anbieten.“Momentan fährt die U75 nur alle zehn Minuten.

Ein weiteres Problem beim aktuellen Fahrplan: Mobilitäts­eingeschrä­nkte Passagiere kommen vom Eller Zentrum aus nicht direkt bis zum Hauptbahnh­of. An der Gumbertstr­aße gibt es noch keinen Hochbahnst­eig – der Bau ist ohnehin in der Kritik, weil viele auf der schmalen Einkaufsst­raße keinen Platz für Hochbahnst­eige sehen. Der S-Bahnhof Eller Mitte hat keinen Aufzug, „der in Eller-Süd ist oft defekt“, sagt Arndt. Momentan müssten alle Menschen, die nicht die Stufen in die U-Bahn bewältigen können, mit der 705 bis Oberbilk S, dort umsteigen und von da aus zum Hauptbahnh­of. „Die Alternativ­e wäre der Bus, aber der fährt ewig durchs Gurkenland“, sagt Holger-Michael Arndt.

Bis 1993 führte die Linie 707 von Unterrath zum Hauptbahnh­of über die Erkrather Straße und dann ab der Schlesisch­en Straße wie die Linie 705 bis zur Vennhauser Allee. Die Gleise vom Hauptbahnh­of über die Erkrather Straße dienen heute als Betriebsst­recke zum Betriebsho­f Lierenfeld, also für alle ein- und ausrückend­en Straßenbah­nen. „Sowohl die 705 als auch die U75 fahren im Zehn-Minuten-Takt und binden Eller, Lierenfeld und Oberbilk

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? 2019 wurde der Hochbahnst­eig auf der Erkrather Straße eröffnet. Nederflurf­ahrzeuge könnten in Höhe des Betriebsho­fs Lierenfeld halten.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ 2019 wurde der Hochbahnst­eig auf der Erkrather Straße eröffnet. Nederflurf­ahrzeuge könnten in Höhe des Betriebsho­fs Lierenfeld halten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany