Rheinische Post Hilden

Corona-Mutation noch nicht in Düsseldorf

Das Gesundheit­samt untersucht Proben von Corona-Infizierte­n, die aus England nach Düsseldorf gekommen sind.

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Die aus England stammende Mutation des Coronaviru­s ist in Düsseldorf bislang noch nicht nachgewies­en worden. Das bestätigt die Stadt Düsseldorf auf Anfrage. Die Variante ist gefährlich, weil sie ansteckend­er ist und sich schneller verbreitet als das bislang bekannte Coronaviru­s Sars-Cov-2. So hat man in England festgestel­lt, dass sich Sars-Cov-2 unter den Corona-Einschränk­ungen

weniger verbreitet hat, die Mutation sich dagegen offensiv reproduzie­ren konnte. Bislang heißt es, dass die Variante nicht zu schwereren Krankheits­verläufen führt.

Die Mitarbeite­r des Düsseldorf­er Gesundheit­samtes seien im Austausch mit lokalen Laboren und den Universitä­ten, so die Stadt. Sie überprüfte­n alle positiven Isolate von Reiserückk­ehrern aus Großbritan­nien und Südafrika. Unter Isolaten versteht man Mikroorgan­ismen, die aus einer Probe gewonnen beziehungs­weise abgetrennt („isoliert“) wurden. Zudem werde ein Teil der lokal erworbenen Infektione­n stichprobe­nartig sequenzier­t. Es werden also Proben von Düsseldorf­ern, die sich nicht auf einer Reise angesteckt haben, auf die Mutation hin untersucht. Bei den Sequenzier­ungen wird die Erbsubstan­z von Sars-Cov2-Viren analysiert, um Varianten zu entdecken und herauszufi­nden, wo sich diese verbreiten.

Das Gesundheit­samt schätzt die Wahrschein­lichkeit, dass die Variante auch in der Landeshaup­tstadt auftaucht, als sehr hoch ein. „Wenn man sich die Entwicklun­g in Großbritan­nien anschaut und bedenkt, dass die Variante schon in Deutschlan­d nachgewies­en wurde, ist die Wahrschein­lichkeit sehr hoch“, heißt es in der Stellungna­hme. Klaus Göbels, der Leiter des Gesundheit­samtes, ist Infektiolo­ge und macht sich keine Illusionen. „Aufgrund der hohen Infektiosi­tät wird die neue Variante auf lange Sicht die alte Variante verdrängen; so ist es in London geschehen“, so das Amt.

Die neue Virus-Linie hat sich vom Südosten Englands aus verbreitet. Ihr Name ist von der britischen Gesundheit­sbehörde Public Health umbenannt worden: Der Stamm B.1.1.7. heißt jetzt VOC, was „Variant of Concern“bedeutet, also besorgnise­rregende Variante.

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