Hier gibt es bezahlbaren Wohnraum
Bezahlbare Wohnungen: Davon träumen viele in Hilden. Nur zwei bieten sie auch tatsächlich an. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH verlangt 6,20 Euro für eine Neubauwohnung. Die Durchschnittsmiete des Bauvereins Hilden lag 2019 bei 5,60 Euro. Wie
HILDEN Laut Mietspiegel (der aktuelle ist von 2017) werden für Neubauwohnungen in Hilden neun und zehn Euro kalt aufgerufen. auf dem Markt jedoch tatsächlich zwischen zehn und 13 Euro gefordert. Die städtische WGH errichtet öffentlich geförderte Wohnungen. Dafür gibt es öffentliche Zuschüsse. Deshalb darf die Bewilligungsmiete bei Erstbezug anfangs nur 6,20 Euro betragen. Die WGH kann das aber nur, weil die Stadt ihr die nötigen Grundstücke kostenfrei zur Verfügung stellt. Und wer in so eine begehrte WGH-Sozialwohnung einziehen will, braucht einen Wohnberechtigungsschein. Dafür gelten Einkommensgrenzen: für Haushalte mit einer Person 19.350 Euro, für zwei Personen 23.100 Euro Einkommen pro Jahr (Stand 2020 NRW).
Beim Bauverein Hilden ist das (in der Regel) nicht der Fall. Er wies im Geschäftsjahr 2019 (die Bilanz wurde gerade veröffentlicht) eine durchschnittliche Miete von 5,60 Euro aus. Dafür braucht man keinen Wohnberechtigungsschein, man muss nur Mitglied der Wohnungsbaugenossenschaft sein. Sie ist eine Alternative zu Miet- und Eigentumswohnungen – mit vielen Vorteilen: etwa ein lebenslanges Wohnrecht zu fairen Konditionen. Genossenschaften schützen durch Solidarität zuverlässig vor der Profitgier von Anlegern und Eigentümern. Der Bauverein Hilden lebt das schon seit 100 Jahren vor.
Der Bauverein erwirtschaftet zuverlässig Überschüsse. Im Geschäftsjahr 2019 waren es 408.000 Euro. Das muss er auch, um investieren zu können. 2019 wurden 929.000 Euro in Instandhaltung und Modernisierung der 614 Wohnungen,
167 Häuser und 208 Garagen gesteckt.
Wo es sinnvoll oder notwendig ist, reißt der Bauverein alte, nicht mehr wirtschaftliche Bausubstanz ab und ersetzt sie durch moderne und effiziente Neubauten. Wie etwa An den Linden 18/20. Dort stand früher ein Doppelhaus mit zwei Wohnungen und insgesamt 116 Quadratmetern Wohnfläche. Es wird durch ein
Mehrfamilienhaus mit fünf barrierefreien Wohnungen und insgesamt 405 Quadratmetern Wohnfläche ersetzt. „90 Prozent sind bereits fertig“, freut sich Geschäftsführender Vorstand Lars Dedert: „Auf diese Weise konnten wir noch vom geminderten Mehrwertsteuersatz profitieren. Wir hatten Glück und sind von Corona verschont geblieben. Die Mieter können zum 1. März 2021
einziehen.“Die Kaltmiete ist mit anfangs neun Euro kalkuliert. Die Baukosten betragen rund 1,2 Millionen Euro. Weil der Bauverein auf eigenem Grund und Boden baut, fallen keine Grundstückskosten an.
Das gilt auch für das Projekt Ohligser Weg 2/4. Auch dort wird ein altes Doppelhaus abgerissen und durch ein modernes Sechs-Familien-Haus (Baukosten 1,3 Millionen