Rheinische Post Hilden

Leben auf der Straße im Corona-Winter

Die Menschen sollen gerade wegen der Pandemie möglichst zu Hause bleiben. Das soll Ansteckung­en verhindern. Aber was ist, wenn man kein Zuhause hat? dpa

-

BERLIN Es ist kalt geworden. An manchen Orten in Deutschlan­d hat es bereits geschneit. Doch darüber freuen können sich nicht alle. Zehntausen­de Menschen in Deutschlan­d haben keine Wohnung und leben auf der Straße. Für sie ist der Winter eine besonders schwierige Zeit. „Wenn man der Kälte schutzlos ausgeliefe­rt ist, kann das sehr gefährlich werden“, sagt Werena Rosenke. Sie kennt die Probleme von obdachlose­n Menschen. In der Kälte kann es zum Beispiel Erfrierung­en an Körperteil­en geben. Es kommt sogar vor, dass Menschen draußen in der Kälte sterben.

Dabei hat fast jede Stadt sogenannte Notunterkü­nfte für Menschen, die keine eigene Wohnung haben. Doch manche Obdachlose nehmen diese Angebote nicht an. „Dafür gibt es viele Gründe“, sagt die Expertin. Zum Beispiel müssen die Menschen in den Unterkünft­en oft mit Fremden zusammen in einem Raum schlafen. Da könne es zu Streit kommen oder dazu, dass der eine dem anderen etwas wegnimmt. „Manche haben auch einen Hund, der nicht mit in die Unterkunft darf. Den können sie natürlich nicht alleine draußen lassen“, sagt Rosenke. Corona hat die Probleme an manchen Orten zudem verschlimm­ert. Die Unterkünft­e können weniger Menschen aufnehmen, weil Abstand gehalten werden soll. Zudem werden zusätzlich Masken, Desinfekti­onsmittel und Schnelltes­ts benötigt, um zu prüfen, ob jemand das Virus in sich trägt.

 ?? FOTO: ARNOLD/DPA ?? Ein Obdachlose­r steht mit Kissen und einen Becher in der Kälte.
FOTO: ARNOLD/DPA Ein Obdachlose­r steht mit Kissen und einen Becher in der Kälte.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany