Galileo entdeckt Jupiter-Monde
Die vier größeren Monde des Jupiter – Europa, Ganymed, Io und Kallisto – gehören zu den größten Monden unseres Sonnensystems. Entdeckt wurden sie am 7. Januar 1610. Galileo Galilei hatte nach eigener Aussage in einer einzigen Nacht gleich vier natürliche Satelliten des Jupiter gesichtet. Er nutzte dazu ein selbstgefertigtes Fernrohr. Später wurden die Monde ihrem Entdecker zu Ehren Galileische Monde genannt. Die Beschreibungen Galileis sorgten Anfang des 17. Jahrhunderts für Aufruhr: Zum ersten Mal hatte jemand nachgewiesen, dass es Himmelskörper gibt, die nicht um die Erde kreisen – ein Widerspruch zum damaligen geozentrischen Weltbild. Die Entdeckungen des italienischen Universalgelehrten wurden deshalb von vielen einflussreichen Wissenschaftlern ignoriert, manch einer soll sich sogar geweigert haben, bei Vorführungen durch Galileis Teleskop zu schauen. Heute gehören die Galileischen Monde zu den beliebtesten Objekten bei Hobby-Astronomen, denn man kann sie in einer sternenklaren Nacht schon mit recht einfachen Teleskopen beobachten. Der größte der vier ist der Mond Ganymed, er misst etwa 5300 Kilometer im Durchmesser und ist damit größer als der Merkur. Drei der vier Himmelskörper sind größer als unser Erdmond, einzig Europa ist mit einem Durchmesser von etwa 3100 Kilometern etwas kleiner. Mehr als 200 Jahre lang gingen Astronomen davon aus, dass nur diese vier Monde den Jupiter umkreisen. Erst 1862 wurde mit Amalthea ein fünfter, weitaus kleinerer Mond gefunden. Im 20. und 21. Jahrhundert machten Astronomen weitere Entdeckungen, aktuell sind 79 Jupiter-Monde bekannt.