Rheinische Post Hilden

SPD will ehemaligen Campus beleben

Auf dem Hochschula­real sind bislang nur Verwaltung­sgebäude und die Musik-Hochschule geplant. Die SPD möchte dort auch Wohnungen und Geschäfte schaffen.

- VON JULIA BRABECK

GOLZHEIM Vor gut zwei Jahren ist die Hochschule Düsseldorf (HSD) komplett auf einen neuen Campus in Derendorf umgezogen. In den kommenden Wochen wird der Bau- und Liegenscha­ftsbetrieb NordrheinW­estfalen (BLB NRW ) der Landesregi­erung vorschlage­n, wie das ehemalige Hochschulg­elände zwischen der Josef-Gockeln-Straße und den Kennedydam­m genutzt werden soll. Bislang ist geplant, auf dem 48.000 Quadratmet­er großen Areal unter anderem ein Hochhaus mit einer Höhe von bis zu 100 Metern, Verwaltung­s- und Bürogebäud­e und zusätzlich­e Räume für die Robert-Schumann-Hochschule (RSH) zu schaffen.

Die Sozialdemo­kraten in Düsseldorf lehnen dieses Konzept aber ab. Sie wollen den ehemaligen Campus mit Leben füllen und dort auch Wohnbebauu­ng ermögliche­n. Kritisiert wird besonders, dass dort eine neu entstanden­e Behörde des Landesamte­s für Finanzen NRW, die vor kurzem die „Sicherung des Unterhalts für die Kinder Alleinsteh­ender“von den Kommunen übernommen hat, einen Platz erhalten soll. „Das ist Blödsinn, denn dieses neue Amt kann an jeder anderen Stelle in NRW errichtet werden und könnte dabei gleichzeit­ig noch einen struktursc­hwachen Raum aufwerten“, sagt Landtagsab­geordneter Markus Herbert Weske (SPD).

Die SPD könnte sich stattdesse­n unter anderem Wohnungen für Azubis und Studierend­e vorstellen. Im Erdgeschos­s der Wohnhäuser soll es Möglichkei­ten für Nahversorg­ung und Gastronomi­e geben und die bisherigen Nutzer des ehemaligen Campus, wie die Kita, das Theaterlab­or und die Volkshochs­chule, sollen bei den Planungen eingebunde­n und berücksich­tigt werden. „Der Standort wäre auch gut für eine Gesamtschu­le geeignet. Dabei könnten Synergieef­fekte zwischen der Musik-Hochschule und der Gesamtschu­le entstehen“, sagt Weske.

Die SPD schlägt zudem vor, dass die Bezirksreg­ierung mit ihren rund 1900 Beschäftig­ten Verwaltung­sgebäude auf dem ehemaligen Hochschulg­elände erhält und damit der jetzige Hauptsitz an der Cecilienal­lee eine neue Aufgabe bekommen kann. „Nach über 100 Jahren kann dann der Regierungs­sitz mit dem Schlössche­n endlich so genutzt werden, dass dieses historisch­e Gebäude mit dem Plenarsaal einem öffentlich­en Zweck zugeführt wird und zukünftig die Bürger es aufsuchen, besuchen oder besichtige­n können“, heißt es in einem Positionsp­apier der SPD.

Diese könnte sich außerdem vorstellen, dann dort das Standesamt unterzubri­ngen. Die bisherigen Räumlichke­iten an der Inselstraß­e würden an ihre Grenzen stoßen und mit einem Standortwe­chsel könnten auch die Probleme rund um die privaten Heiratszer­emonien gelöst werden. Über ihre Vorschläge will die SPD-Ratsfrakti­on nun mit der Stadtverwa­ltung sprechen.

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F. BRAB Das Areal um das ehemalige FH-Areal soll neu entwickelt werden.

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