Die Stadt repariert den Pinguin-Brunnen
Der kleine Park mit dem Wasserspiel zwischen Kirchhof- und Heiligenstraße hat eine lange Geschichte. Hier sind sieben Fakten dazu, die Sie vielleicht noch nicht kennen.
HILDEN Der Künstler Hans-Peter Feddersen schuf den Pinguin-Brunnen 1955. Die Technik ist defekt. Im Frühjahr soll der Pinguin-Brunnen wieder sprudeln, verspricht Bürgermeister Claus Pommer.
Auf der einen Seite habe er niedergerissen, auf der anderen Seite aber gleichzeitig ein neues Haus auf dem alten Fundament aufgebaut.
3) 1952 stellte die Stadtverwaltung 8000 Mark für eine neue „Bedürfnisanlage“in der kleinen Parkanlage zur Verfügung, nachdem das alte WC wegen seines schlechten Zustandes schon vor Jahr und Tag entfernt worden war, berichtet die „Hildener Zeitung“. Damit sei einem „dringenden Bedürfnis“vieler Friedhofsbesucher Rechnung getragen worden.
4) Hans Peter Feddersen wurde am 7. April 1905 in Kiebitzreihe bei Hamburg geboren. Gestorben ist er am 7. August 1998 in Hilden. Feddersen kam 1946 nach Hilden. Grund war der Unternehmer Gert Spindler. Er unterstütze in einen so genannten „Baukreis“Künstler. Sie hatten es in der Nachkriegszeit schwer. Feddersen, ein Pfarrerssohn, hatte Kunst von der Pieke auf gelernt. Nach einer zweijährigen Bildhauerlehre wurde er Meisterschüler an der Landeskunstschule Hamburg bei Professor Richard Luksch. In Hilden leitete Feddersen Jahrzehnte lang Kurse für Bildhauerei - sowohl an der Volkshochschule als auch in seinem privaten Atelier an der Richrather Straße. „Er war ein außerordentlich guter Pädagoge“, erinnert sich eine ehemalige Schülerin. Feddersen wurde für seine Verdienste mit der Fabricius-Medaille in Bronze und Silber ausgezeichnet.
5) Feddersen wohnte in einem Spindler-Haus an der Paul-Spindler-Straße/Ecke Hochdahler Sraße zur Miete. Im Vorgarten hatte der Bildhauer einen Brunnen mit vier Pinguinen angelegt. Er war besonders bei Kindern beliebt.
6) Anfang der 1970er Jahre kaufte Günter Massenberg das Haus. Ein Pinguin wurde gestohlen. Günter Massenberg lagerte die restlichen Figuren ein und ließ den Brunnen einebnen.
7) Ende der 1980-er Jahre bat die Stadt Günter Massenberg, Kopien der Bronzepinguine herstellen zu dürfen – für den geplanten Pinguin-Brunnen an der Kirchhofstraße.
Massenberg willigte ein, verlangte als Ausgleich jedoch einen Pinguin, um die gestohlene Figur in seinem Brunnen zu ersetzen. Das wurde ihm zugesagt, am Ende aber „vergessen“. Die Bronzegießerei hatte auch die Matrizen bereits vernichtet. Günter Massenberg ging für seinen Gefallen am Ende leer aus. Die Nachgüsse der Bronzeplastiken stellte Hans-Peter Feddersen persönlich an der Kirchhofstraße auf.
Weitere Kunstwerke des Bildhauers in Hilden sind: die Plastik „Wachsende Kraft“(1963) auf dem Bahnhofsvorplatz oder die „Kraniche“(1964) vor dem städtischen Seniorenzentrum Erikaweg.