Rheinische Post Hilden

Die Stadt repariert den Pinguin-Brunnen

Der kleine Park mit dem Wasserspie­l zwischen Kirchhof- und Heiligenst­raße hat eine lange Geschichte. Hier sind sieben Fakten dazu, die Sie vielleicht noch nicht kennen.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Der Künstler Hans-Peter Feddersen schuf den Pinguin-Brunnen 1955. Die Technik ist defekt. Im Frühjahr soll der Pinguin-Brunnen wieder sprudeln, verspricht Bürgermeis­ter Claus Pommer.

Auf der einen Seite habe er niedergeri­ssen, auf der anderen Seite aber gleichzeit­ig ein neues Haus auf dem alten Fundament aufgebaut.

3) 1952 stellte die Stadtverwa­ltung 8000 Mark für eine neue „Bedürfnisa­nlage“in der kleinen Parkanlage zur Verfügung, nachdem das alte WC wegen seines schlechten Zustandes schon vor Jahr und Tag entfernt worden war, berichtet die „Hildener Zeitung“. Damit sei einem „dringenden Bedürfnis“vieler Friedhofsb­esucher Rechnung getragen worden.

4) Hans Peter Feddersen wurde am 7. April 1905 in Kiebitzrei­he bei Hamburg geboren. Gestorben ist er am 7. August 1998 in Hilden. Feddersen kam 1946 nach Hilden. Grund war der Unternehme­r Gert Spindler. Er unterstütz­e in einen so genannten „Baukreis“Künstler. Sie hatten es in der Nachkriegs­zeit schwer. Feddersen, ein Pfarrersso­hn, hatte Kunst von der Pieke auf gelernt. Nach einer zweijährig­en Bildhauerl­ehre wurde er Meistersch­üler an der Landeskuns­tschule Hamburg bei Professor Richard Luksch. In Hilden leitete Feddersen Jahrzehnte lang Kurse für Bildhauere­i - sowohl an der Volkshochs­chule als auch in seinem privaten Atelier an der Richrather Straße. „Er war ein außerorden­tlich guter Pädagoge“, erinnert sich eine ehemalige Schülerin. Feddersen wurde für seine Verdienste mit der Fabricius-Medaille in Bronze und Silber ausgezeich­net.

5) Feddersen wohnte in einem Spindler-Haus an der Paul-Spindler-Straße/Ecke Hochdahler Sraße zur Miete. Im Vorgarten hatte der Bildhauer einen Brunnen mit vier Pinguinen angelegt. Er war besonders bei Kindern beliebt.

6) Anfang der 1970er Jahre kaufte Günter Massenberg das Haus. Ein Pinguin wurde gestohlen. Günter Massenberg lagerte die restlichen Figuren ein und ließ den Brunnen einebnen.

7) Ende der 1980-er Jahre bat die Stadt Günter Massenberg, Kopien der Bronzeping­uine herstellen zu dürfen – für den geplanten Pinguin-Brunnen an der Kirchhofst­raße.

Massenberg willigte ein, verlangte als Ausgleich jedoch einen Pinguin, um die gestohlene Figur in seinem Brunnen zu ersetzen. Das wurde ihm zugesagt, am Ende aber „vergessen“. Die Bronzegieß­erei hatte auch die Matrizen bereits vernichtet. Günter Massenberg ging für seinen Gefallen am Ende leer aus. Die Nachgüsse der Bronzeplas­tiken stellte Hans-Peter Feddersen persönlich an der Kirchhofst­raße auf.

Weitere Kunstwerke des Bildhauers in Hilden sind: die Plastik „Wachsende Kraft“(1963) auf dem Bahnhofsvo­rplatz oder die „Kraniche“(1964) vor dem städtische­n Seniorenze­ntrum Erikaweg.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Der Pinguinbru­nnen an der Heiligenst­raße soll repariert werden.
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FOTO: DIETRICH JANICKI Günter Massenberg hatten den Pinguin-Brunnen zusammen mit dem Wohnhaus erworben. Ein Bild aus seinem Garten.
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FOTO: STADTARCHI­V HILDEN Gert P. Spindler war Unternehme­r und Kunstmäzen.
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FOTO: STADTARCHI­V HILDEN Hans Peter Feddersen gründete den Verein H6 mit.

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