Hier wird pflegenden Angehörigen geholfen
Der Shutdown im vergangenen März hat auch Initiativen des Projekts „Gemeinsam statt einsam“, das die verbesserte Integration von unter Einsamkeit leidenden Senioren im Fokus hat, ins Leere laufen lassen.
HILDEN „Wir hatten gerade die mündliche Zusage zum Start unseres neuen Projekts ,Gemeinsam statt einsam’, da kam auch schon der erste Corona-Shutdown“, sagt Karen VeitKoschwitz, Sozialpädagogin der Hildener Seniorenzentren mit rund 25 Jahren Erfahrung in der Seniorenberatung. Diese frustrierende Situation hat jedoch die Kreativität von Daniela Mantegna, Leiterin des Seniorenzentrums Hummelsterstraße eher befeuert. Gemeinsam mit VeitKoschwitz als Projektleiterin entwickelte sie das Beratungskonzept rund um Corona und Pflege, das auf pflegende Angehörige aus dem Quartier rund um die Seniorenzentren Erikaweg und Hummelsterstraße ansprechen will.
„So wollten wir die Wartezeit von rund 20 Minuten auf die Ergebnisse des kostenlosen Schnelltest einfach sinnvoll nutzen und sind somit auf dieses besondere Beratungsangebot für die pflegenden Angehörigen gekommen“, sagt VeitKoschwitz. Inhaltlich soll es über die Corona-Problematik, etwa die Ängste vieler pflegenden Angehörigen die gepflegten Menschen zu infizieren, hinaus gehen. Die Beratung soll alle wichtigen Fragen um das Thema Alter und Pflegebedürftigkeit umfassen. Die Information über Hilfen und die Unterstützung beim Ausfüllen von Antragsformularen sollen den pflegenden Angehörigen die Angst nehmen, den Pflegeanforderungen
nicht gewachsen zu sein. „Wir wollen neben der Beratung einfach auch ein offenes Ohr für alle Sorgen, die in einer Pflegesituation aufkommen, haben“, fasst Daniela Mantegna zusammen, „denn wir haben sonst.
Das Beratungsangebot ist Teil des
Quartier-Projekts „Gemeinsam statt einsam“des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales und wird dementsprechend mit Landesmitteln gefördert. „Das über zwei Jahre laufende Projekt hat zum Ziel, ältere Menschen dabei zu unterstützen, Wege aus ihrer Einsamkeit, die soziale oder auch wirtschaftliche Ursachen haben kann, zu finden“, sagt Veit-Koschwitz. Dabei werden konzeptionell zwei Ansätze verfolgt.
Zum einen sollen Angeboten entwickelt werden, ältere Menschen, die allein zu Hause leben, aus ihrer häufig erlebten Einsamkeit herauszubringen und zum zweiten geht es um die Öffnung von Seniorenzentren, deren Angebote vermehrt als integrierter Teil des Gemeindelebens verstanden werden sollen. „Damit der wertvolle Erstkontakt nicht im Sande verläuft, erbitten wir das Einverständnis, die Daten des Corona-Verfolgungsblatts für weitere Kontaktaufnahmen zu nützen“, sagt Beate Linz-Eßer, Geschäftsführerin der Senioreneinrichtungen der Stadt Hilden. Zur Erstinformation zudem wurden bereits Info-Karten gedruckt, die noch vor Weihnachten in den Senioreneinrichtung ausliegen sollen.