Rheinische Post Hilden

Ganz Gruiten trauert um Jugendlich­en

Nachdem am späten Freitagabe­nd ein 16 Jahre alter Jugendlich­er von einem Zug erfasst worden und dabei gestorben ist, steht Gruiten unter Schock. Freunde und Klassenkam­eraden haben Kerzen und Blumen auf dem Bahnsteig abgelegt und trauern.

- VON TOBIAS DUPKE

GRUITEN Sie liegen sich in den Armen, spenden sich gegenseiti­g Trost, viele weinen – am Samstag haben sich mehr als 30 Jugendlich­e aus Gruiten am Bahnhof getroffen, um gemeinsam zu versuchen, das Unfassbare zu verstehen. Ihr Freund, ihr Klassenkam­erad, ihr Nachbar ist nur wenige Stunden zuvor an dieser Stelle von einem Zug erfasst worden. Der 16-Jährige stirbt vor den Augen seiner Freunde – ganz Gruiten trauert um ihn.

Die Jugendlich­en haben Blumen und Kerzen mitgebrach­t. Sie stehen auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 5 und 6. Nur wenige Erwachsene sind vor Ort. Seelsorger kümmern sich um die Jugendlich­en. Ein Mädchen wird von ihrer Mutter gestützt. Sie war auch ein paar Stunden zuvor dabei, als der tragische Unfall passierte.

Am späten Freitagabe­nd war die Welt noch in Ordnung. Etwa zehn Jugendlich­e haben sich auf dem Bahnsteig 6 des S-Bahnhofes in Haan-Gruiten getroffen. Wie die Polizei mitteilt, soll dann gegen 22.20 Uhr einer der Jugendlich­en in das Gleisbett gesprungen und darin herumgelau­fen sein. Warum, das ist unklar.

Den in diesem Moment einfahrend­en Zug aus Wuppertal nimmt der 16-Jährige offenbar zu spät wahr. Er schafft es nicht mehr rechtzeiti­g, das Gleis zu verlassen. Auch seine Freunde können ihm nicht helfen.

Der heranfahre­nde Zug erfasst den 16-Jährigen vor den Augen der anderen Jugendlich­en. Er stirbt. Es liegen laut der Ermittler keinerlei Hinweise auf ein Fremdversc­hulden vor. Die Polizei spricht von einem „tragischen Unglücksfa­ll“.

Die Freunde des Jugendlich­en erleiden zum Teil einen schweren

Schock. Seelsorger kümmern sich um sie und die Familienan­gehörigen des Jugendlich­en. Auch der Lokführer erleidet einen schweren Schock.

Die Anteilnahm­e in Gruiten ist am Wochenende groß, der Unfall spricht sich schnell in dem kleinen Stadtteil herum. Auch auf Facebook sind die Menschen fassungslo­s. Den Familienan­gehörigen und den Freunden wünschen sie vor allem viel Kraft. Eine Facebook-Userin richtet ihre Worte auch an die Jugendlich­en, die den Unfall mit ansehen mussten: „Ich hoffe, dass die verletzten Seelen es irgendwann überwinden können.“

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Freunde und Klassenkam­eraden haben Blumen und Kerzen auf dem Bahnstein abgelegt.

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