AfD will Bundeswehrdecken für Schüler
Die Decken sollen verhindern, dass die Schüler beim Corona-Lüften frieren und sich erkälten.
DÜSSELDORF Sollten die Schüler ab Februar wieder in die Klassenzimmer ziehen, müssen sie sich im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen: Das Bildungsministerium empfiehlt alle 20 Minuten Stoßlüften. Die AfD bringt nun im Schulausschuss einen Vorschlag ein, der für einiges Kopfschütteln sorgt: Politiker Elmar Salinger fordert, dass die Stadt „10.000 Wolldecken/Ponchos aus Restbeständen der Bundeswehr (wahlweise Schweizer Armee oder Bundesheer)“kauft, damit die Schüler es warm haben – und „Verkühlungen und Erkältungskrankheiten“vorgebeugt wird.
In dem Antrag für die Sitzung am Dienstag heißt es weiter: „Bei einer fortwährenden Pandemie-Lage wären die Decken auch im Winter 21/22 zu nutzen bzw. stehen ansonsten als Spende für die Düsseldorfer Obdachlosenhilfe zur Verfügung.“In einem zweiten Antrag wird gefordert, dass der im Ratssaal
tagende Ausschuss – simultan zu den Schulen – alle paar Minuten die Fenster aufmacht.
Mindestens diese zweite Forderung ist schwer umzusetzen: „Wir haben im Ratssaal gar keine Fenster“, so CDU-Mann Stefan Wiedon. Der Schul-Politiker und Diplom-Sportlehrer ärgert sich über die Anträge, die die Sitzung nur in die Länge zögen. Überrascht ist Wiedon über solche Anfragen nicht. „Man findet immer die ein oder andere kuriose Sache.“
Salinger beteuert, dass er seinen Vorschlag ernst meine: „Die Schüler sollen nicht frieren.“Hintergrund sei, dass nicht alle Schüler von ihren Eltern in der richtigen Kleidung zur Schule geschickt würden. „Es geht hier auch um soziale Benachteiligung.“Maike Finnern, Landeschefin der Lehrergewerkschaft GEW, hat dazu eine klare Meinung: „Der Vorschlag der AfD ist Unsinn. Decken ersetzen keine Konzepte zum Lernen in Schule unter Pandemiebedingungen oder Filteranlagen.“