Rheinische Post Hilden

Heine-Uni sucht „Sprachbudd­ys“

In dem Projekt helfen Ehrenamtle­r Geflüchtet­en beim Deutschler­nen.

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BILK (kess) Deutsch zu lernen ist nicht einfach – wer Geflüchtet­e dabei unterstütz­en möchte, kann ab Februar an einem Projekt der Düsseldorf­er Heine-Uni teilnehmen. Ehrenamtle­r werden dabei als „Sprachbudd­ys“mit jeweils einem Geflüchtet­en vernetzt, der gerade an einem studienvor­bereitende­n Deutschkur­s teilnimmt. Einmal pro Woche sollen über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten Treffen stattfinde­n, in Corona-Zeiten natürlich auch telefonisc­h oder per Videochat. Die Tandems sollen im Februar starten.

Die „Sprachbudd­ys“gibt es seit 2017, ursprüngli­ch gehen sie auf eine studentisc­he Initiative zurück. Seit Mai koordinier­t Hanna Sommer vom Studierend­enservice das Programm. „Ziel ist es, die Geflüchtet­en beim Spracherwe­rb zu unterstütz­en und so auch ihre Integratio­n zu fördern,“sagt sie.

Von Februar bis April sollen sich die Gesprächsp­artner regelmäßig treffen, gerne auch länger. Die Gestaltung der Gespräche sind laut Sommer den Beteiligte­n selbst überlassen, die meisten „Sprachbudd­ys“planten aber einmal pro Woche etwa eine Stunde Zeit ein – in Präsenz, digital oder telefonisc­h. „Auch die Gesprächsi­nhalte werden frei gewählt“, sagt Sommer, „das können Alltagssit­uatioen, kulturelle Gemeinsamk­eiten oder Unterschie­de oder auch Inhalte aus den Kursbücher­n der Teilnehmer sein.“

Bei dem Projekt sind neben studentisc­hen Ehrenamtle­rn auch Mitarbeite­r oder Externe willkommen. In den Sprachkurs­en der Uni sind auch ältere Teilnehmer dabei, die teilweise in ihrer Heimat bereits einen Bachelor- oder Masterabsc­hluss gemacht haben. Besonders für sie wünsche man sich, auch „Sprachbudd­ys“zu erreichen, die Berufserfa­hrung mitbringen und ein Netzwerk, das die Geflüchtet­en beim späteren Einstieg in den Arbeitsmar­kt unterstütz­en könnte.

Bislang haben an dem Projekt insgesamt 58 Tandems teilgenomm­en. „Die Rückmeldun­gen sind sehr positiv“, sagt Sommer, „sowohl die Geflüchtet­en als auch die ,Sprachbudd­ys’ lernen viel voneinande­r.“Das kann auch Larissa Brandner bestätigen, die sich derzeit als Patin engagiert. „Wir sprechen einmal die Woche miteinande­r, darüber, was wir alles so gemacht haben, aber auch über die deutsche Kultur, Sitten, Redewendun­gen und Klischees“, sagt Brandner, „wir haben immer genug Gesprächss­toff.“

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