Rheinische Post Hilden

Durch Grönland, Kanada und das Neandertal

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Werkszeitu­ng (gestaltet im Stil des Express’) gemacht und war dann 28 Jahre dort PR-Manager. „Das waren sehr aufregende Zeiten damals. Michael Schumacher fuhr Formel-1 für Ford, später auch Heinz-Harald Frentzen.“Für einen Autoteile-Zulieferer baute er dann noch die Kommunikat­ionsabteil­ung auf und betreute Fords Deutschlan­d-Chef Bernhard Mattes.

Kurz vor dem Rentenalte­r überlegte er gemeinsam mit seiner Frau Christine, seiner wichtigste­n Ratgeberin, die jeden seiner Texte zuerst liest und die meisten Reisen mit ihm gemeinsam unternimmt, in welche Richtung es nun gehen sollte. „Auf jeden Fall zurück in den Journalism­us“, entschiede­n die beiden. Schnell baute sich Meier ein namhaftes Netzwerk auf, schreibt heute für die Rheinische Post, für die „Welt“und die Agentur dpa, deren

Texte und Bilder ein Millionenp­ublikum erreichen. Das wiederum ist interessan­t für Reiseanbie­ter, da Meiers Geschichte­n weit verbreitet werden.

Seine Reisen, die letzte große berufliche (im Februar 2020 reiste er mit seiner Frau vor dem ersten Lockdown nach Südafrika, „aber ganz privat, das hatte sich meine Frau mal gewünscht“) war im August vergangene­n Jahres, unternimmt Meier

immer individuel­l. Organisier­te Gruppenrei­sen, wie sie für die Presse manchmal angeboten werden, sind nichts für ihn. „Für gute Geschichte­n und meine Bilder brauche ich mehr Zeit und weniger Oberflächl­ichkeit.“

Nahezu alle seine Reisen waren Aufträge von dpa & Co., die Reise durch Norwegen bis zur russischen Grenze, der Besuch bei Multi-Millionäri­n Zita Cobb, die ihre Heimat, die kanadische Insel Fogo Island, mit einem außergewöh­nlichen Hotel und Mikrokredi­ten unterstütz­t, der Flug mit dem Postflugze­ug, das in British Columbia Post und Bücher in die Einsamkeit bringt. Das jüngste Buch nun richtet sich an all jene, „die schon zu oft für 39 Euro in Barcelona waren“, die vieles kennen, aber auch erkannt hätten, „dass diese Art zu reisen nicht mehr zeitgemäß ist.“Große Worte für einen passionier­ten Reisejourn­alisten, doch Bernd Meier, häufig mit Wanderruck­sack und entspreche­nder Kleidung auch in Hilden und Umgebung unterwegs, nimmt jeder sofort ab, dass er seine Touren in den

Hunsrück, ins Bergische Land oder das Neandertha­l nicht minder gern unternimmt denn die großen Touren.

Das Buch ist vor Corona erschienen, „aber man kann es ja trotzdem auch schon mal verschenke­n für die Zeit, wenn Reisen wieder möglich ist.“Seine Maxime: Alle Ziele im Buch sollten mit maximal drei Stunden Autofahrt erreichbar sein, um dann dort ein schönes Wochenende verbringen zu können.

Für die nähere Umgebung hat er ebenfalls wertvolle Tipps: Die Ecke der Bio-Bauernhöfe zwischen Neviges und Langenberg, Wanderwege ab Schloss Gimborn in Marienheid­e, den Rhein entlang mit dem Fahrrad von Hilden bis Hitdorf und auf der anderen Rheinseite über Zons zurück, ebenfalls per Rad rund um Kalkar am Niederrhei­n oder ab Griethause­n in die Niederland­e. Vor allem aber rät er eines: „Wer die Möglichkei­t hat, sollte unter der Woche spazieren oder wandern gehen. Am Wochenende ist es auf beliebten Wanderpfad­en viel zu voll, da lässt sich kaum Abstand halten.“Und Meier verrät noch einen Tipp: „Als Wanderer sollte man sich nie alleine auf sein Smartphone verlassen. Da, wo es richtig schön ist, ist oft kein Empfang. Ich vertraue ganz klassisch auf Wanderkart­en.“

Ideen für eine neue Reiserepor­tage hat Meier auch schon: Sie wird von den Schlössern und Burgen im Ruhrgebiet handeln, kaum zu glauben, dass das mehr als 100 sind.

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FOTOS (2): BERND MEIER Der Hildener Reisejourn­alist Bernd Meier hat hier ein Foto im Liefdefjor­d im norwegisch­en Spitzberge­n gemacht. Zu sehen ist der fünf Kilometer breite Monacoglet­scher.
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Bernd Meier erkundet in Corona-Zeiten die heimatlich­e Region rund um Hilden, wie hier das Windrather Tal zwischen Langenberg und Neviges.
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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Autor und Journalist Bernd Meier lebt in Hilden.

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