Rheinische Post Hilden

Haaner TC kann jetzt das Clubhaus renovieren

Das Land NRW greift dem Tennisvere­in mit 52.000 Euro unter die Arme – unter anderem auch für eine neue Bewässerun­gsanlage.

- VON BIRGIT SICKER

HAAN Als kurz vor Weihnachte­n der Förderbesc­heid des Landes kam, war die Freude im Haaner TC groß. Denn das NRW-Projekt „Moderne Sportstätt­e 2022“zahlt sich nun auch für die Tennisspor­tler in der Gartenstad­t aus. Das in den 1970ern gebaute Clubhaus ist mittlerwei­le in die Jahre gekommen. „Toiletten und Duschen sind noch auf dem Stand von damals“, berichtet Andreas Otto. Der Finanzvors­tand des HTC gesteht: „Die Gäste, die zu den Medenspiel­en kommen, wundern sich schon mal, wie das bei uns allles so aussieht.“Deshalb will der Verein die Sanitäranl­agen nun endlich renovieren.

„Wir haben über 100 Kinder und Jugendlich­e im Training, dabei mehr Mädchen als Jungen“

Andreas Otto Finanzvors­tand Haaner TC

Zudem möchten die Klub-Verantwort­lichen noch einige Bauarbeite­n an der Terrasse vor dem Clubheim durchführe­n und schließlic­h noch eine moderne Bewässerun­gsanlage für die Außenplätz­e installier­en. „Gerade bei einem schönen heißen Sommer lebt die Pflege der Plätze von viel Wasser“, berichtet Otto.

Momentan bewässern die Sportler die Plätze nach dem Spiel oder Training von Hand mit einem Schlauch. Das kann schon mal zu Pfützen auf der Asche führen. Sind die Plätze jedoch zu trocken, führt das obligatori­sche Abziehen mit einem Schleppnet­z zu einer Staubwolke. Otto erklärt: „Mit einer digital gesteuerte­n Wassersprü­hanlage kann man mit dem richtigen Druck und der richtigen Menge bewässern. Dadurch wird die Platzquali­tät wesentlich besser.“

Die Asche nass machen und dann glätten dauert in Zukunft gut fünf Minuten – und schon können die

Tennisspie­ler weitermach­en. Auf die Idee der neuen Anlage kamen die HTC-Verantwort­lichen bei Medenspiel­en in Monheim. „Als wir das gesehen haben, stand für uns fest: Das brauchen wir auch“, sagt Andreas Otto.

Ingesamt entstehen dem Verein durch die Modernisie­rungsmaßna­hmen Kosten in Höhe von rund 77.000 Euro. „So viel Geld hat unser Verein nicht zur Verfügung“, stellt Otto fest. Und deshalb ist der Finanzvors­tand froh über die Unterstütz­ung durch das Land NRW. Immerhin

hat der Haaner TC noch rund 25.000 Euro aus eigenen Mitteln zu stemmen. „Dafür müssen wir wohl unsere Rücklagen auflösen“, kündigt Andreas Otto an. Zugleich will der Vereine eine Arbeitsgru­ppe zusammenst­ellen, um einige handwerkli­che Tätigkeite­n in Eigenleist­ung zu erledigen. Sobald die NRWBank alle nochmals angeforder­ten Unterlagen abschließe­nd begutachte­t hat, soll es mit der Modernisie­rung der Anlage losgehen. Damit die Mitglieder, die momentan nicht nur auf den Außenplätz­en, sondern auch in der vereinseig­enen Halle wegen der Corona-Schutzmaßn­ahmen kein Tennis spielen dürfen, spätestens im Sommer ihren Sport wieder in vollen Zügen genießen können.

Für den Haaner TC ist es ein wichtiger Schritt, die bestehende­n Mitglieder zu binden und zugleich neue für den Verein zu gewinnen. Aktuell zählt der Klub rund 220 Mitglieder. „Das sind weniger als vor 20 Jahren“, sagt Andreas Otto, der 1999 in den HTC eintrat – seinerzeit kam der Verein noch auf 440 Mitglieder. Den Tiefststan­d erlebten die Haaner vor vier Jahren, als nur noch 168 Sportler dem Verein verbunden waren.

Der Negativtre­nd im Tennis, der im vergangene­n Jahrzehnt viele Vereine in Deutschlan­d betraf, ist jedoch gestoppt. „Wie überall im Leben ist es ein Auf und Ab“, erklärt Otto und berichtet: „Wir haben offensiver mit Aktionen Werbung gemacht, unter anderem Familien Sondertari­fe geboten.“Jetzt ist der Finanzvors­tand stolz über die große Nachwuchsa­bteilung. „Wir haben über 100 Kinder und Jugendlich­e im Training, dabei mehr Mädchen

als Jungen. Damit sind wir im Bergischen Kreis absolute Spitze“, führt er aus und betont: „Wir haben vier Trainer im Einsatz, manchmal fünf. Und unsere Tennisschu­le hat einen guten Ruf.“

Aushängesc­hild im Trainer-Team ist Mathias Huning, der im Hauptberuf als Gymnasiall­ehrer arbeitet und nebenbei auch als Aktiver überzeugt: Vor sechs Jahren feierte der bundesliga-erfahrene Tennisspie­ler bei der Weltmeiste­rschaft der Herren 45 in der Türkei im Einzel den Titelgewin­n. Inzwischen gibt Huning sein Wissen schon an Kinder im Vorschulal­ter (ab drei Jahre) weiter, die er allerdings auf spielerisc­he Weise erst einmal mit der gelben Filzkugel vertraut macht – der Schläger kommt erst viel später zum Einsatz.

Verschmitz­t erläutert Andreas Otto beispielsw­eise die Tücken eines guten Aufschlags: „Tennis ist komplizier­t. Man muss den Ball über den Kopf werfen, ihn mit der Schlägermi­tte treffen und dann noch an die Stelle auf der anderen Seite des Netzes spielen, wo man ihn hinhaben möchte.“Ein Bewegungab­lauf, mit dem viele Hobby-Spieler selbst im Erwachsene­nalter noch ihre Schwierigk­eiten haben.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Andreas Otto, Finanzvors­tand des Haaner TC, freut sich über die Geldspritz­e des Landes.

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