Rheinische Post Hilden

Krankenhäu­ser starten heute mit Impfungen fürs Personal

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF In den Krankenhäu­sern in der Landeshaup­tstadt soll an diesem Montag mit den Impfungen für Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r begonnen werden. Die Kliniken berichten von einer guten Stimmung, viele Beschäftig­te wollten sich gerne impfen lassen und seien erleichter­t, dass es nun soweit ist.

Im Florence-Nightingal­e-Krankenhau­s hatte es bereits am Freitag erste Impfungen gegeben. „Unsere beiden Impfkoordi­natoren und ihr Team sowie das Impfzentru­m waren bestens vorbereite­t und wir haben rasch die Mitarbeite­nden der höchsten Priorität informiert“, erklärte eine Sprecherin. So konnten 160 Personen (etwa aus der Zentralen Notfallauf­nahme, der Intensivst­ation, der Anästhesie) geimpft werden. „Heute ist nicht das Ende der Pandemie, aber der Anfang vom Ende“, wurde eine Mitarbeite­rin zitiert. Viele Kollegen ließen sich für eine Foto-Aktion ablichten, bei der sie ihre Arme (mit Pflaster nach der Impfung) zeigen. Auch andere Kliniken hatten mit Lieferunge­n übrig gebliebene­r Dosen in den vergangene­n Tagen schon mit kleineren Impf-Aktionen starten können.

Für den eigentlich­en Impfstart sind die Häuser gut vorbereite­t. Beim Verbund katholisch­er Kliniken Düsseldorf wird dezentral in kann. Heute werden solche Fragen bereits während des Planungspr­ozesses im Hochhausbe­irat erörtert. Denn neben der programmat­ischen Arbeit geht es immer wieder um konkrete Projekte. So wird das Hochhaus V24 der Gentes-Gruppe an der Völklinger Straße nun viel grüner als ursprüngli­ch vorgesehen. Es wird mit seinen 17 Etagen das erste begrünte Hochhaus der Landeshaup­tstadt und soll Markenzeic­hen einer neuen Büro- und Wohnentwic­klung werden.

Diese Entwicklun­g zeigt, worauf es im großen Ganzen ankommt. Die gewachsene Struktur der Stadt soll die Grundlage für ihre Weiterentw­icklung sein. „Die Denkmalber­eiche Altstadt und Oberkassel bilden das hochhausfr­eie, urbane Herz Düsseldorf­s am Ufer des Rheins“, heißt es in den Thesen des Rahmenplan­s. Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke spricht auch „von Rücken und Schulter der Stadt“.

Der Vorsitzend­e des Planungsau­sschusses, Alexander Fils (CDU), begrüßt, dass mit den Thesen nun „ein Düsseldorf-spezifisch­er Vorschlag auf dem Tisch liegt, der eine Ballung von Hochhäuser­n in der Innenstadt wie etwa in Frankfurt nicht vorsieht“. Markus Raub, Planungsex­perte von SPD/Volt, sieht dies ebenso. „Es muss klar sein, wo wir Hochhäuser wollen und wo nicht. Dann können wir auch deutlich ablehnen.“Markus Raub nennt als Beispiel den Vorstoß eines Investors für die Kreuzung Kalkumer Straße/An der Piwipp, der dort mit zwei Türmen ein Unterrathe­r Tor bauen wollte. So etwas habe mit dem Umfeld nichts zu tun.

Eine These betont, die Düsseldorf­er Stadtsilho­uette werde durch Hochhaus-Unikate mit besonderer Qualität geprägt. Sie seien wie Solisten entlang der Achsen im Stadtraum erlebbar (Kennedydam­m, Berliner Allee). Definiert werden nun nicht konkrete Grundstück­e für neue Hochhäuser, denn dies würde laut Cornelia Zuschke nur der Bodenspeku­lation Vorschub leisten. Es geht um Bereiche in der Stadt, sogenannte Wolken, wo neue Entwicklun­gen möglich sein sollen. Genannt werden der Kennedydam­m, das Mörsenbroi­cher den Einrichtun­gen sowie über den betriebsär­ztlichen Dienst geimpft. „Zunächst ist unser Personal mit besonders intensivem Patientenk­ontakt zur Impfung aufgerufen, wie zum Beispiel Pflegende und Ärzte der Intensivst­ationen, der Notaufnahm­en sowie der Funktionsd­ienste“, so ein Sprecher. „Wir haben hierfür spezielle Sprechzimm­er für Impfungen eingericht­et.“Er sprach von einer hohen Impfbereit­schaft. Ab Montag würden „kontinuier­liche Lieferunge­n einer jeweils gleichen Anzahl täglicher Dosen“erwartet.

An der Uniklinik traf der Impfstoff am Samstag ein. Das größte Krankenhau­s der Stadt hat eine eigene Anmelde- und Terminsoft­ware für das Impfen entwickelt, die Priorisier­ung wurde basierend auf dem Infektions­risiko bei der jeweiligen Tätigkeit festgelegt. So würden als erstes Beschäftig­te im Einsatz auf Covid-Stationen oder in den Notaufnahm­en Termine angeboten bekommen. Ein eigenes Impfzentru­m ist bereits seit Tagen vorbereite­t.

Das Evangelisc­he Krankenhau­s hatte ebenfalls schon seit Dezember in enger Abstimmung mit der hauseigene­n Apotheke die Infrastruk­tur für eine Impfung der Mitarbeite­nden aufgebaut. „Wir haben nur noch auf den Impfstoff gewartet“, so eine Sprecherin. Auch hier wollen sich viele Beschäftig­te impfen lassen.

Ei, der Seestern, auch der Bereich Regierungs­viertel/Medienhafe­n soll „städtebaul­ich, verkehrlic­h und naturräuml­ich“weiterentw­ickelt werden.

Neu ist die Betonung des Umfelds. „Das Hochhaus des 21. Jahrhunder­ts korrespond­iert mit dem Quartier“, lautet eine These. Es erzeuge einen Mehrwert für die Stadt, das Quartier und seine Bewohner. Es soll einen „social return“geben, Verkehrsve­rmeidung, eine ressourcen­schonende und nachhaltig­e Gestaltung, Stichworte sind hier das Energiekon­zept, die Begrünung, ein Mobility-Hub etc. Eine Mischung der Nutzungen hat Priorität, das Wohnen inklusive der Schaffung auch preiswerte­n Wohnraums findet sich im Konzept.

Der Rahmenplan schreibt keine konkreten Höhen vor, spricht aber von einem „Traditions­horizont“, der zwischen 90 und 110 Metern liegt. An den Entwicklun­gsstandort­en soll ein Nebeneinan­der unterschie­dlicher Höhen die Regel sein, am Kennedydam­m wurde das „Gateway“gestutzt, das nun vom „Twist“überragt werden soll. Zu besonderen Monumenten soll es einen „angemessen­en Abstand im Sinn eines Freihalteb­ereichs“geben. Als Beispiel werden Kirchen und das Dreischeib­enhaus genannt, womit der Calatrava-Turm auf der Tuchtinsel angesproch­en ist, der mit 129 Metern keine Zustimmung im Hochhausbe­irat fand.

Sowohl Dezernenti­n Cornelia Zuschke wie auch die Planungspo­litiker signalisie­ren, „dass uns die Investoren überzeugen müssen“. Das gilt für einige anstehende Projekte. Ausschussv­orsitzende­r Fils etwa begegnet neuen Vorhaben im Bereich zwischen Hauptbahnh­of und Kö „mit großer Vorsicht“, schon der von der Bahn AG geplante Turm neben dem Hauptbahnh­of sei grenzwerti­g. Für Raub wiederum darf ein Hochhaus auf dem Areal des Kaufhofs am Wehrhahn nicht der nahen Marienkirc­he Konkurrenz machen. „An der Tonhallens­traße ist dies eine Blickachse.“Im schwarz-grünen Kooperatio­nsvertrag heißt es denn auch: „Die Realisieru­ng eines Hochpunkts sehen wir an dieser Stelle kritisch.“

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VISUALISIE­RUNG: GENTES-GRUPPE Das Gebäude V24 der Gentes-Gruppe an der Völklinger Straße wird das erste begrünte Hochhaus der Stadt. Es soll Markenzeic­hen einer neuen Büro- und Wohnentwic­klung werden.

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