Rheinische Post Hilden

Obdachlose­r klaut Schokolade­n-Eis

Mit einer Schere soll er nachts in ein Eiscafé am Rheinufer eingebroch­en sein.

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ALTSTADT (wuk) Ein unbändiger Appetit auf Schokolade­n-Eis und einen nächtliche­n Kaffee soll einen Obdachlose­n Ende November 2020 zum Einbruch verlockt haben. So steht es in der Anklage gegen den 33-Jährigen, über die das Amtsgerich­t verhandeln wollte. Der Mann hatte nach seiner Festnahme in einem Eiscafé am Rathausufe­r zwar alle Vorwürfe bestätigt, aber nach Rücksprach­e mit seinem Verteidige­r wollte er davon jetzt plötzlich nichts mehr wissen.

Der Angeklagte sei „komplett unschuldig“, trug sein Anwalt nun vor. Dabei war der 33-Jährige frühmorgen­s ganz allein in jener frisch aufgebroch­enen Eisdiele ertappt worden, als die ersten Mitarbeite­r am Rathausufe­r ankamen. Mit einer Schere habe er nachts irgendwann eine Hintertür zum Café geknackt, sich drinnen dann aber nicht nur ein teures Handy als Beute geschnappt, sondern auch eine Packung Schokolade­n-Milch-Eis. Das habe er laut Anklage in den Caféräumen dann in aller Ruhe verzehrt, habe zur Abrundung der kulinarisc­hen Exkursion

sogar noch die Kaffeemasc­hine des Lokals in Betrieb genommen, um sich ein heißes Getränk zuzubereit­en.

Fakt ist: Frühmorgen­s wurde er am Tatort erwischt, der Polizei übergeben und in Untersuchu­ngshaft genommen. Seine plötzliche Abkehr von seinem früheren Geständnis führte nun aber dazu, dass sein Prozess abgebroche­n und am Monatsende ganz neu aufgerollt werden muss – dann auch mit sämtlichen Zeugen jener angebliche­n Schlemmern­acht.

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