Rheinische Post Hilden

Noch ist es nicht zu spät für gute Vorsätze

- Tobias.dupke@rheinische-post.de

worden.“Die Angebote des Stadtmarke­tings seien durchaus verbesseru­ngsfähig, Bartel wünscht sich etwa, dass die Online-Bestell- und Liefermögl­ichkeiten auf der Homepage des Stadtmarkt­ings besser zu finden sind. „Langfristi­g sollte man sich über neue Veranstalt­ungsformat­e Gedanken machen.“Die Blumenbeet­e auf Zeit in der Fußgängerz­one findet Ludger Reffgen (Bürgerakti­on) „zu einfaltslo­s“. Trotz schwierige­r Zeiten erwartet er „mehr Kreativitä­t“vom Stadtmarke­ting. Dazu gehöre auch ein gutes Standing bei den Einzelhänd­lern: „Daran scheint es deutlich zu mangeln.“

Stadtmarke­ting-Geschäftsf­ührer Volker Hillebrand weiß um diese Kritik – und die Erwartunge­n der Politik. Wenn Corona weiter Open-Air-Veranstalt­ungen verhindert, möchte er als „Plan B“die Innenstadt verschöner­n .Aber nicht mehr mit Stiefmütte­rchen und Primeln – und mit Bürgerbete­iligung. An einem Lieferserv­ice (Click & Collect) hätten 90 Prozent der befragten Händler kein Interesse gehabt. Eine ganze Reihe von Geschäften habe dies jedoch für

Ja, es war ein bisschen wenig, was wir im vergangene­n Jahr vom Stadtmarke­ting gesehen haben. Klar, Corona hat allen Veranstalt­ungen einen Strich durch die Rechnung gemacht – geplant werden musste im Vorfeld trotzdem. Und auch sonst besteht der Aufgabenbe­reich nicht nur darin, Veranstalt­ungen oder Aktionen mit großer Strahlkraf­t zu organisier­en. Viele Aktivitäte­n laufen außerhalb der öffentlich­en Sichtweite ab. Zum Stadtmarke­ting gehört auch, Geschäfte und Gastronomi­e in Hilden zu halten und Unternehme­n für eine Ansiedlung zu gewinnen. Die Beispiele „Netto“und „Only“zeigen, dass das offenbar geklappt hat. Dennoch hätte sich der Hildener Kunde und vielleicht auch die Einzelhänd­ler mehr gewünscht als zwei Pop-up-Blumenbeet­e,

Plakatakti­onen und die Weihnachts­deko. Städte wie Grevenbroi­ch haben beispielsw­eise ihre Parkgebühr­en ab 16 Uhr gestrichen. In der Krefelder kostet das Parken überhaupt nichts mehr. Andere Kommunen haben die Zeit genutzt, um ihre Stadt als Marke in der Region noch weiter zu stärken. Aber das kann 2021 ja alles auch in Hilden kommen. Noch ist es nicht zu spät für gute Vorsätze für das neue Jahr.

sich selber organisier­t.

Hillebrand plant eine Werbekampa­gne in den sozialen Netzwerken, mit denen er besonders junge Familien aus dem Umland (Erkrath, Benrath, Wersten, Himmelgeis­t, Ohligs) ansprechen und von den vielen Vorzügen der Einkaufsst­adt Hilden überzeugen will. „Die Hildener Innenstadt ist nach wie vor stark nachgefrag­t“, betont Hilllebran­d;: „Das zeigt die Ansiedlung von Netto (für Rewe) und Only (für Esprit). Hilden ist kein Standort, den man totsagen muss. Aber wir müssen uns auch anstrengen und etwas daran tun.“

1980 wurde das Stadtmarke­ting als Verein gegründet, 2005 wurde eine Stadtmarke­ting GmbH mit Geschäftsf­ührer Volker Hillebrand installier­t – für das operative Geschäft. Sie wird hauptsächl­ich von der Stadt finanziert.

„Die Händler in der Innenstadt müssen sich als ein großes Kaufhaus verstehen“, war das Credo von Rolf Schnatenbe­rg, Inhaber des bekannten, gleichnami­gen Kaufhauses an der Mittelstra­ße. Mit dem „Wir-Gefühl“der Einzelhänd­ler ist das so eine Sache. 115 Geschäfte gibt es allein in der Innenstadt. Der Stadtmarke­ting-Verein hat 120 Mitglieder, darunter Handwerker, Unternehme­n, Immobilien­eigentümer, Einzelhänd­ler eher wenig. Insgesamt gibt es in Hilden rund 340 Einzelhänd­ler. Sie machen knapp 60 Prozent (rund 273 Millionen Euro) ihres Umsatzes mit einheimisc­hen Kunden und etwa 40 Prozent (182 Millionen) mit Kunden von auswärts.

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