Noch ist es nicht zu spät für gute Vorsätze
worden.“Die Angebote des Stadtmarketings seien durchaus verbesserungsfähig, Bartel wünscht sich etwa, dass die Online-Bestell- und Liefermöglichkeiten auf der Homepage des Stadtmarktings besser zu finden sind. „Langfristig sollte man sich über neue Veranstaltungsformate Gedanken machen.“Die Blumenbeete auf Zeit in der Fußgängerzone findet Ludger Reffgen (Bürgeraktion) „zu einfaltslos“. Trotz schwieriger Zeiten erwartet er „mehr Kreativität“vom Stadtmarketing. Dazu gehöre auch ein gutes Standing bei den Einzelhändlern: „Daran scheint es deutlich zu mangeln.“
Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand weiß um diese Kritik – und die Erwartungen der Politik. Wenn Corona weiter Open-Air-Veranstaltungen verhindert, möchte er als „Plan B“die Innenstadt verschönern .Aber nicht mehr mit Stiefmütterchen und Primeln – und mit Bürgerbeteiligung. An einem Lieferservice (Click & Collect) hätten 90 Prozent der befragten Händler kein Interesse gehabt. Eine ganze Reihe von Geschäften habe dies jedoch für
Ja, es war ein bisschen wenig, was wir im vergangenen Jahr vom Stadtmarketing gesehen haben. Klar, Corona hat allen Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung gemacht – geplant werden musste im Vorfeld trotzdem. Und auch sonst besteht der Aufgabenbereich nicht nur darin, Veranstaltungen oder Aktionen mit großer Strahlkraft zu organisieren. Viele Aktivitäten laufen außerhalb der öffentlichen Sichtweite ab. Zum Stadtmarketing gehört auch, Geschäfte und Gastronomie in Hilden zu halten und Unternehmen für eine Ansiedlung zu gewinnen. Die Beispiele „Netto“und „Only“zeigen, dass das offenbar geklappt hat. Dennoch hätte sich der Hildener Kunde und vielleicht auch die Einzelhändler mehr gewünscht als zwei Pop-up-Blumenbeete,
Plakataktionen und die Weihnachtsdeko. Städte wie Grevenbroich haben beispielsweise ihre Parkgebühren ab 16 Uhr gestrichen. In der Krefelder kostet das Parken überhaupt nichts mehr. Andere Kommunen haben die Zeit genutzt, um ihre Stadt als Marke in der Region noch weiter zu stärken. Aber das kann 2021 ja alles auch in Hilden kommen. Noch ist es nicht zu spät für gute Vorsätze für das neue Jahr.
sich selber organisiert.
Hillebrand plant eine Werbekampagne in den sozialen Netzwerken, mit denen er besonders junge Familien aus dem Umland (Erkrath, Benrath, Wersten, Himmelgeist, Ohligs) ansprechen und von den vielen Vorzügen der Einkaufsstadt Hilden überzeugen will. „Die Hildener Innenstadt ist nach wie vor stark nachgefragt“, betont Hilllebrand;: „Das zeigt die Ansiedlung von Netto (für Rewe) und Only (für Esprit). Hilden ist kein Standort, den man totsagen muss. Aber wir müssen uns auch anstrengen und etwas daran tun.“
1980 wurde das Stadtmarketing als Verein gegründet, 2005 wurde eine Stadtmarketing GmbH mit Geschäftsführer Volker Hillebrand installiert – für das operative Geschäft. Sie wird hauptsächlich von der Stadt finanziert.
„Die Händler in der Innenstadt müssen sich als ein großes Kaufhaus verstehen“, war das Credo von Rolf Schnatenberg, Inhaber des bekannten, gleichnamigen Kaufhauses an der Mittelstraße. Mit dem „Wir-Gefühl“der Einzelhändler ist das so eine Sache. 115 Geschäfte gibt es allein in der Innenstadt. Der Stadtmarketing-Verein hat 120 Mitglieder, darunter Handwerker, Unternehmen, Immobilieneigentümer, Einzelhändler eher wenig. Insgesamt gibt es in Hilden rund 340 Einzelhändler. Sie machen knapp 60 Prozent (rund 273 Millionen Euro) ihres Umsatzes mit einheimischen Kunden und etwa 40 Prozent (182 Millionen) mit Kunden von auswärts.