Warten auf iPads für Schulen geht weiter
Die digitalen Endgeräte für Schüler und Lehrer kommen nicht vor Februar. Gleichwohl ist die Stadt mit dem Start des Distanzunterrichts zufrieden.
HAAN „Ausverkauft, zurzeit nicht auf Lager, nicht lieferbar“– wer in diesen Lockdown-Tagen versucht, auf die Schnelle noch Ausrüstung fürs Arbeiten im Homeoffice oder die Schule zu kaufen, scheitert oft schon an der Druckerpatrone. Die
Coronakrise hat zu weltweiten Lieferengpässen geführt.
So wartet auch die Stadt bereits seit Monaten auf jene iPads, die für den digitalen Unterricht bestellt worden sind. Haan hatte die Endgeräte über die kommunale Genossenschaft KoPart geordert, um auf den erneuten Lockdown bei den Schulen vorbereitet zu sein. Der ist jetzt Realität, die Tablets sind aber immer noch nicht vorhanden. Und es werde wohl auch noch mindestens bis Anfang Februar dauern, ehe mit der Auslieferung zu rechnen sei, berichtet Schuldezernentin Annette Herz. Dies habe eine Anfrage bei der beauftragten Firma ergeben.
„Das hohe Engagement aller Beteiligten kann die deutlich verzögerte Lieferung leider nicht vollständig kompensieren“, heißt es aus dem Rathaus. Dies sei bedauerlich. Erklärt wird die Verzögerung mit Lieferproblemen der Firma Apple. Hintergrund seien unter anderem coronabedingte Störungen in den Logistikprozessen. Viele Lehrkräfte nutzen daher weiterhin ihre privaten Endgeräte oder unterrichten aus dem leeren Klassenraum mittels digitaler Tafel.
„Wir haben alles dafür getan, die Geräte zeitnah zur Verfügung zu stellen und bedauern sehr, dass wir noch mit leeren Händen dastehen“, heißt es weiter.
Dennoch ist man bei der Stadt zufrieden: Der vor einem Jahr, sogar vor wenigen Wochen noch nicht vorstellbare Start in den vollständigen Distanzunterricht am 11. Januar sei den Haaner Schulen durchweg gelungen: „Wir erleben eine breite Welle der Solidarität, damit kein Kind zurückbleibt.“
Zugute komme dabei die solide technische Ausrüstung der Schulgebäude mit digitalen Tafeln in jedem Klassenraum, aber auch die intensive Beschäftigung mit verschiedenen Unterrichtsmodellen.
„Seit Montag vergangener Woche gehören Videokonferenzen mit der ganzen Klasse oder in Kleingruppen, Videosprechstunden, Padlets (virtuelle Pinnwände) und teilweise interaktive Erklärvideos ebenso zum Alltag für Schüler und Lehrkräfte wie der Transfer von Arbeitsblättern (insbesondere im Grundschulbereich)“, meldet die Verwaltung.
Zudem seien an vielen Schulen sogenannte „Study Halls“in Computerräumen eingerichtet worden, in die insbesondere Kinder eingeladen werden, bei denen ein besonderer Unterstützungsbedarf gesehen wird. Dies sei im Gegensatz zum ersten Lockdown möglich, weil diesmal kein absolutes Betretungsverbot für Schulgebäude bestehe.