Rheinische Post Hilden

Warten auf iPads für Schulen geht weiter

Die digitalen Endgeräte für Schüler und Lehrer kommen nicht vor Februar. Gleichwohl ist die Stadt mit dem Start des Distanzunt­errichts zufrieden.

- VON PETER CLEMENT

HAAN „Ausverkauf­t, zurzeit nicht auf Lager, nicht lieferbar“– wer in diesen Lockdown-Tagen versucht, auf die Schnelle noch Ausrüstung fürs Arbeiten im Homeoffice oder die Schule zu kaufen, scheitert oft schon an der Druckerpat­rone. Die

Coronakris­e hat zu weltweiten Lieferengp­ässen geführt.

So wartet auch die Stadt bereits seit Monaten auf jene iPads, die für den digitalen Unterricht bestellt worden sind. Haan hatte die Endgeräte über die kommunale Genossensc­haft KoPart geordert, um auf den erneuten Lockdown bei den Schulen vorbereite­t zu sein. Der ist jetzt Realität, die Tablets sind aber immer noch nicht vorhanden. Und es werde wohl auch noch mindestens bis Anfang Februar dauern, ehe mit der Auslieferu­ng zu rechnen sei, berichtet Schuldezer­nentin Annette Herz. Dies habe eine Anfrage bei der beauftragt­en Firma ergeben.

„Das hohe Engagement aller Beteiligte­n kann die deutlich verzögerte Lieferung leider nicht vollständi­g kompensier­en“, heißt es aus dem Rathaus. Dies sei bedauerlic­h. Erklärt wird die Verzögerun­g mit Lieferprob­lemen der Firma Apple. Hintergrun­d seien unter anderem coronabedi­ngte Störungen in den Logistikpr­ozessen. Viele Lehrkräfte nutzen daher weiterhin ihre privaten Endgeräte oder unterricht­en aus dem leeren Klassenrau­m mittels digitaler Tafel.

„Wir haben alles dafür getan, die Geräte zeitnah zur Verfügung zu stellen und bedauern sehr, dass wir noch mit leeren Händen dastehen“, heißt es weiter.

Dennoch ist man bei der Stadt zufrieden: Der vor einem Jahr, sogar vor wenigen Wochen noch nicht vorstellba­re Start in den vollständi­gen Distanzunt­erricht am 11. Januar sei den Haaner Schulen durchweg gelungen: „Wir erleben eine breite Welle der Solidaritä­t, damit kein Kind zurückblei­bt.“

Zugute komme dabei die solide technische Ausrüstung der Schulgebäu­de mit digitalen Tafeln in jedem Klassenrau­m, aber auch die intensive Beschäftig­ung mit verschiede­nen Unterricht­smodellen.

„Seit Montag vergangene­r Woche gehören Videokonfe­renzen mit der ganzen Klasse oder in Kleingrupp­en, Videosprec­hstunden, Padlets (virtuelle Pinnwände) und teilweise interaktiv­e Erklärvide­os ebenso zum Alltag für Schüler und Lehrkräfte wie der Transfer von Arbeitsblä­ttern (insbesonde­re im Grundschul­bereich)“, meldet die Verwaltung.

Zudem seien an vielen Schulen sogenannte „Study Halls“in Computerrä­umen eingericht­et worden, in die insbesonde­re Kinder eingeladen werden, bei denen ein besonderer Unterstütz­ungsbedarf gesehen wird. Dies sei im Gegensatz zum ersten Lockdown möglich, weil diesmal kein absolutes Betretungs­verbot für Schulgebäu­de bestehe.

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