Modische Statements bei der Amtseinführung
Die Outfits der Gäste bei der Vereidigungsfeier von Joe Biden waren in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich.
WASHINGTON (dtm) Politische Auftritte werden längst nicht nur durch Reden oder Gesten geprägt. Häufig sind es auch die Kleidung und die sorgfältig ausgewählten Accessoires der Protagonisten, mit denen Statements gesetzt werden. So auch bei der Amtseinführung des 46. Präsidenten der USA, Joe Biden.
Nicht nur das Gedicht der 22-jährigen Lyrikerin Amanda Gorman sorgte am Mittwoch für Gänsehaut. Auch mit ihrem mutigen Outfit setzte die junge Amerikanerin Akzente. Die Prada-Kombination bestach durch einen knallig-gelben Mantel und ein rotes Haarband aus Satin – ihr ganzes Auftreten schien zu rufen: „Ich bin hier, ich verstecke mich nicht.“Dieser Look war mehr als nur Mode. Auch ihr Ring, ein Vogel, der im Käfig sitzt, kann als eine Hommage an die amerikanische Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou gesehen werden. Schließlich lautet deren Bestseller: „Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt.“„Gormans Outfit ist ein Beweis für die Kraft, mit Mode ein Statement abzugeben“, schreibt die Zeitschrift „Vogue“dazu.
Auffällige Roben ist man ja von Sängerin Lady Gaga bereits gewohnt – ihr Kleid am Mittwoch war trotzdem ein Hingucker. Die amerikanische Nationalhymne schmetterte sie mit der gleichen Wucht, mit der auch ihre Robe aus dem Hause Schiaparelli daherkam. Auffällig daran war nicht bloß der überdimensionale rote Rock, sondern eine riesige, goldene Taube auf dem dunkelblauen Oberteil – das Friedenssymbol schlechthin. Auch die Farbkombination aus Blau und Rot, den Farben der Demokraten und Republikaner, symbolisierte Einheit.
Andere Damen, wie die ehemalige First Lady Michelle Obama und die Vizepräsidentin Kamala Harris, wählten für ihre Outfits gleich die Farbe Lila, also den Mix aus den Parteifarben Blau und Rot. Damit präsentierten sie hoffnungsvoll die Einheit Amerikas. Auch trugen beide Kreationen eher unbekannter Jungdesigner und unterstützten so aufstrebende amerikanische Talente – womöglich ein politischer Blick in die Zukunft des Landes.