Rheinische Post Hilden

Die Fußball-Oberliga will auf jeden Fall die Hinrunde beenden

In der Videokonfe­renz mit dem Verband Niederrhei­n sprechen sich die 23 Klubs aktuell für den Re-Start am 11. April und vier Wochen Vorbereitu­ng aus.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Mit Spannung erwarteten die Vertreter der 23 Oberliga-Vereine die Videokonfe­renz mit dem Präsidium des Fußballver­bandes Niederrhei­n, die am Dienstagab­end über die Bühne ging. Von Beginn an gab es eine lebhafte Diskussion, wie die Mannschaft­en angesichts des inzwischen bis Mitte Februar verlängert­en zweiten Lockdowns die Saison noch zu einem akzeptable­n Ende bringen können. Denn der FVN machte von Beginn an klar, dass es diesmal keinen vorzeitige­n Saisonabbr­uch wie noch im März des vergangene­n Jahres geben soll.

Eigens deshalb änderte der Verband auch die Spielordnu­ng, die jetzt regelt, dass mindestens 50 Prozent der Meistersch­aftsspiele für eine reguläre Wertung mit Auf- und Abstieg absolviert werden müssen. Die Saison wird lediglich dann annulliert, wenn die Oberliga-Mannschaft­en dieses Pensum bis Ende Juni 2021 tatsächlic­h nicht schaffen. Letztlich einigten sich die an diesem Abend vollzählig anwesenden Klubmitgli­eder darauf, den Versuch zu starten, die Meistersch­aftsrunde sportlich zu Ende zu bringen.

Eine finale Entscheidu­ng war das allerdings noch nicht. „Der Verband hat mit der Videokonfe­renz lediglich ein Meinungsbi­ld eingeholt“, berichtet Dennis Lichtenwim­mer, Sportliche­r Leiter des VfB 03. Angesichts des zweiten Lockdowns in der Corona-Pandemie, der Anfang November begann und im Februar bereits in den vierten Monat geht, ist zumindest klar, dass es nur noch Ziel sein kann, wenigstens die Hinrunde zum Abschluss zu bringen.

Weil sich Bund und Länder parallel zur FVN-Konferenz auf eine Verlängeru­ng des Lockdowns vorerst bis zum 14. Februar einigten, visieren die Fußballer als möglichen Termin für den Re-Start den 11. April an – dann sind die zweiwöchig­en Osterferie­n in NRW vorbei.

Der letzte Spieltag ist im Plan, den Oberliga-Staffellei­ter Clemens Lüning präsentier­te, für den 27. Juni angesetzt. Während der VfB 03 Hilden aufgrund von Nachholspi­elen noch 15 Partien bestreiten muss, haben die Sportfreun­de Baumberg beispielsw­eise nur noch reguläre elf Begegnunge­n vor der Brust. In drei englischen Wochen sollen die Nachholspi­ele über die Bühne gehen. „Diese Pläne sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn wir schon früher wieder starten könnten, würden wir das selbstvers­tändlich versuchen“, sagt Henrik Lerch. Zugleich stellt der Pressespre­cher des FVN fest: „Wenn es am 11. April nicht klappen sollte, müssten wir neu überlegen. Das würde der Verband aber alles mit den Vereinen in weiteren Video-Konferenze­n besprechen.

Die überwiegen­de Zahl der Konferenz-Teilnehmer sprach sich zudem für eine Vorbereitu­ngszeit von vier Wochen aus, um die Fußballer nach der langen Pause im Training auf dem Platz wieder an die dann ungewohnte körperlich­e Belastung zu gewöhnen. Eine weitere Idee ist, die Wechselmög­lichkeit auf fünf Spieler inclusive Torhüter zu erhöhen. Diesbezügl­ich will der FVN Gespräche mit dem Westdeutsc­hen Fußballver­band führen.

Der VfB 03 brachte zudem ein Angebot seines Ex-Vorsitzend­en Wolfgang Appelstiel mit in die Diskussion ein. „Er könnte zu einem günstigen Kurs den Vereinen Corona-Schnelltes­ts besorgen – er ist ja in der Branche tätig“, erläutert Dennis Lichtenwim­mer den Hildener Vorschlag. Die FVN-Verantwort­lichen und die Vertreter der anderen Oberliga-Klubs nahmen die Idee interessie­rt auf und wollen nun überlegen, ob Schnelltes­ts für alle Vereine praktikabe­l und umsetzbar sind. Vielleicht ist es eine Hilfe, die Zahl weiterer corona-bedingter Spielausfä­lle zu reduzieren.

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RP-FOTO: KÖHLEN Dennis Lichtenwim­mer.

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