Rheinische Post Hilden

Ärger auf den Deichwegen am Rhein

Die Wege entlang des Rheins sind sehr beliebt, aber zu schmal. Das sorgt für Konflikte und birgt auch Gefahren.

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WITTLAER (brab) Die Wege auf den Deichen entlang des Rheins sind beliebt. Bei gutem Wetter tummeln sich dort Fahrradfah­rer, Inline-Skater, Senioren mit Rollatoren, Fußgänger mit Hunden und Kindern und sogar manchmal auch Reiter – und alle sind mit sehr unterschie­dlichen Geschwindi­gkeiten unterwegs. Doch für so viele Menschen sind die Deichwege gar nicht ausgelegt, was regelmäßig zu Konflikten zwischen den einzelnen Nutzern führt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch gefährlich werden.

Ingo Junge sieht eine zusätzlich­e Gefahrenst­elle am neuen, gemeinsam von Fußgängern und Radfahrern zu nutzenden Weg auf dem

Deich in Wittlaer. „Wenn dort ein Fahrradfah­rer ausweicht und nur einen kleinen Fahrfehler begeht, kann das lebensgefä­hrlich sein, denn dann kann er mehrere Meter das steile Geröllfeld hinunter stürzen“, sagt der Lichtenbro­icher. Er fährt dort regelmäßig entlang und hat schon einige Stürze von Radlern beobachtet. „Zum Glück ist dabei niemand auf die Steine gefallen, und ich kann nur hoffen, dass dies auch nie passiert.“

Junge hat deshalb an das Amt für Verkehrsma­nagement geschriebe­n. „Die Uferbefest­igung mit Basaltstei­nen am Rhein ist eine Standardbe­festigung, wie sie an vielen Stellen angewendet wird und stellt aus Sicht der Verwaltung keine Gefährdung

dar, die über das übliche Maß hinausgeht“, lautete die Antwort. Junge würde sich aber dort einen Holzzaun und eine Mittellini­e zur Trennung von Fuß- und Radweg wünschen und schlägt zudem eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von 15 Stundenkil­ometern für Radfahrer und E-Bike-Fahrer vor. „Solche Tempolimit­s wurden bereits in anderen deutschen Städten wie Berlin eingeführt.“

Die Bezirksver­tretung 5 hat sich in der Vergangenh­eit immer wieder mit den Problemen auf den Deichen beschäftig­t und beispielsw­eise kurz nach der Fertigstel­lung des neuen Deichweges in Wittlaer einstimmig die Verwaltung aufgeforde­rt, Maßnahmen zu ergreifen, mit denen die

Sicherheit auf dem Deichweg erhöht werden kann. Erfolgt ist bislang aber nichts, da beispielsw­eise Umlaufschr­anken von der Verwaltung als zu gefährlich für Radfahrer angesehen werden.

Nach weiteren Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g haben die Bezirkspol­itiker aber die Verwaltung erneut gebeten, Möglichkei­ten zu benennen, mit denen Konflikte und Gefahren vermindert werden können. Die CDU will zudem erreichen, dass nach den Sanierungs­arbeiten am Lohauser Deich, die in fünf Jahren starten sollen, dort „ein qualitativ hochwertig­er Radweg und getrennt geführter Gehweg ausgezeich­net“wird. Ein entspreche­nder Antrag wurde gestellt.

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FOTO: JUNGE Am Deichweg ist die Böschung mit spitzen Steinen bedeckt.

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