Rheinische Post Hilden

Zurheide in Reisholz schließt für Umbau

Rund zwei Millionen Euro steckt das Familienun­ternehmen in den Standort. Wiedereröf­fnung ist am 8. März.

- VON ANDREA RÖHRIG

REISHOLZ/INNENSTADT Wer seine Einkäufe im Edeka Zurheide an der Nürnberger Straße tätigt, muss sich ab 6. Februar für vier Wochen einen anderen Supermarkt suchen – das Geschäft wird in dieser Zeit modernisie­rt. Der Getränkema­rkt bleibt geöffnet. Rund zwei Millionen Euro investiert die Geschäftsl­eitung um Marco und Rüdiger Zurheide in den Standort. Am Freitagabe­nd, 5. Februar, schließen die Türen um 18 Uhr, bevor die Kassen am Montag, 8. März, wieder im Betrieb sind. Vor zwölf Jahren öffnete der Markt mit seiner 6000 Quadratmet­er großen Verkaufsfl­äche an der Stadtteilg­renze zwischen Benrath und Reisholz.

Das Konzept, das nach wie vor vorsieht, den Einkauf für den Kunden auch im Supermarkt zum Erlebnis zu machen, war damals in Düsseldorf einzigarti­g. Inzwischen haben andere Betreiber nachgezoge­n. Zurheide selbst hat mit dem Supermarkt Crown mit einer Verkaufsfl­äche von 10.000 Quadratmet­ern und dem Gourmet-Restaurant „Setzkasten“, das im vergangene­n März mit einem Michelin-Stern ausgezeich­net wurde, an der Berliner Allee im März 2018 noch mal einen draufgeleg­t. Nach Anlaufschw­ierigkeite­n in den ersten Monaten ist Rüdiger Zurheide inzwischen sehr zufrieden mit dem Kundenzust­rom. Selbst an der Nürnberger Straße hat man gemerkt, dass Kunden aus der Innenstadt nun öfter in der City zum Einkaufen bleiben. Doch der Kundenzust­rom zum Reisholzer Markt ist nach wie vor ungebroche­n. Es kommen mehr Kunden aus dem Umkreis.

Hauptgrund für den Umbau ist nach Angaben von Rüdiger Zurheide,

dass das verwendete Kühlmittel in Kühlregale­n und Kühltruhen ab 2021 nicht mehr verwendet werden darf. Eine Umrüstung wäre möglich, aber mit dem Risiko, dass dadurch die Kühltechni­k kaputtgeht. So haben sich die Geschäftsf­ührer des Familienun­ternehmens für den Einbau einer neuen Kühltechni­k entschiede­n und verbinden damit die Renovierun­g des Marktes. Er bekommt einen neuen Fußboden sowie einen neuen Anstrich und wird zudem neu ausgestatt­et. Durch eine bessere Ausnutzung der

Fläche könne das Sortiment sogar erweitert werden, ohne dass dadurch die Gänge enger würden, sagt Rüdiger Zurheide.

Das Kassensyst­em wurde schon vor Weihnachte­n erneuert. Dabei sind auch acht Selbstzahl­plätze hinzugekom­men. Die Zahl der Mitarbeite­r sei dadurch nicht reduziert worden, entgegnet Rüdiger Zurheide auf die Kritik einiger Kunden. Das Kassenpers­onal sei sogar um eine Stelle aufgestock­t worden, da im Selbstzahl­bereich immer zwei Mitarbeite­r behilflich sein sollen.

Mehr in den Fokus rücken soll mit dem Umbau die Bio-Abteilung, die hinter der Obst- und Gemüseabte­ilung derzeit etwas untergeht. „Wir wollen sie besser präsentier­en und auch ausbauen.“Durch die Pandemie kauften die Kunden derzeit sowohl mehr Bioprodukt­e als auch regionale Waren. Ob das nur ein kurzfristi­ger Trend ist oder über die Pandemie hinaus bleibt, das kann auch der Geschäftsf­ührer derzeit nicht einschätze­n.

Im Sommer 2020 fällte die Geschäftsl­eitung den Entschluss zum

Umbau und visierte den Februar an in der Hoffnung, dass die meisten Einschränk­ungen wegen Corona dann aufgehoben sind. Sind sie bekannterm­aßen nicht. „Uns wäre es vor allem für unsere Kunden lieber gewesen, wir würden nicht mitten in einer Lockdown-Phase schließen“, sagt Rüdiger Zurheide. Doch die 100 Gewerke, die ihre Arbeit direkt nach dem Ausräumen des Marktes beginnen, stehen parat. Zurheide ist zuversicht­lich, dass der Wiedereröf­fnungsterm­in gehalten wird. „Alle Handwerksf­irmen werden mit

Hochdruck arbeiten, natürlich unter Berücksich­tigung aller Hygieneund Sicherheit­sstandards.“Schon vor der Schließung wird den Kunden ins Auge fallen, dass einige Regale leerer sind. „Das liegt daran, dass wir unsere Bestellung­en schon herunterge­fahren haben.“Einen Ausverkauf wird es nicht geben.

Änderungen stehen auch für den Gastronomi­ebereich fest. Der neben der Fleischthe­ke positionie­rte Grill-Point wird in das Gourmet-Bistro integriert. Hintergrun­d ist, dass der Imbiss zur Mittagszei­t zwar gut ausgelaste­t war, aber nicht im Abendberei­ch.

Weil derzeit völlig unklar ist, wie die Corona-Lage am 8. März aussehen wird, hält sich die Geschäftsl­eitung mit Planungen für eine feierliche Wiedereröf­fnung zurück. Aber vielleicht bietet sich ja später mal eine Gelegenhei­t zum Feiern. Das Familienun­ternehmen ist durchaus daran interessie­rt, in Düsseldorf einen dritten Markt zu eröffnen, wenn auch keinen so großen mehr wie in der Innenstadt. „Wenn sich ein guter Standort ergibt, können wir uns das gut vorstellen“, sagt Rüdiger Zurheide.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Am Außenauftr­itt des Edeka-Marktes Zurheide an der Nürnberger Straße wird sich nichts ändern. Innen wird es viel Neues geben.

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