Rheinische Post Hilden

Das Möglichste möglich machen

Im Rather Familienze­ntrum sind zwei junge Frauen für die Stadtteila­rbeit zuständig. Sie haben viele neue Ideen.

- VON JULIA BRABECK

RATH Im Juli des vergangene­n Jahres haben Lisa Gerke von der Caritas und im November Seraphina Kleeberg vom Sozialdien­st katholisch­er Frauen und Männer (SKFM) die Stadtteila­rbeit im Rather Familienze­ntrum (RFZ) übernommen. Sie ergänzen das Team, das die Besucher begrüßt und nach ihren Anliegen befragt. „Das Zentrum ist ein Ort der Begegnung. Es ist uns wichtig, auch in der Corona-Zeit präsent zu sein und Beratungen durchzufüh­ren“, sagt Kleeberg.

Themen Wohnen, Gesundheit und Ausbildung. „Wir sind schon gut vernetzt“, sagt Gerke.

Das ist wichtig, denn das Ziel ist, keinen Besucher mit einem Anliegen oder einem Problem wegschicke­n zu müssen. Dabei hilft auch die ungewöhnli­che Struktur der Einrichtun­g, in der gleich vier katholisch­e Träger zusammen arbeiten. Beteiligt sind der Caritasver­band, der unter anderem eine Erziehungs­beratung unterhält, der Sozialdien­st katholisch­er Frauen und Männer, das ASG-Bildungsfo­rum und die Pfarre St. Franziskus-Xaverius. So können ganz verschiede­ne Leistungen angeboten, aber auch auf die weiteren Angebote der Träger verwiesen werden.

„In den letzten Monaten haben wir einen erhöhten Beratungsb­edarf festgestel­lt. Das lag unter anderem daran, dass das Jobcenter geschlosse­n war. Menschen mit Sprachprob­lemen können sich aber nur schwer über das Telefon informiere­n“,

sagt Gerke. Diesen Bürgern wurde im RFZ geholfen. „Wir haben versucht, das Möglichste möglich zu machen“, sagt Kleeberg, die – wie ihre Kollegin – auch selber Sozialbera­tungen durchführt. Unter anderem gibt es im RFZ auch einen Welcomepoi­nt, eine Schuldnerb­eratung und ehrenamtli­che „Lotsen“, die Hilfe leisten bei Behördenfr­agen sowie beim Ausfüllen von Formularen. „Manchmal reicht auch ein kleines Gespräch an der Tür. Das ist besonders wichtig für Menschen, die hier schon seit vielen Jahren hinkommen und denen in der Corona-Zeit die Begegnunge­n fehlen.“

Denn das Familienze­ntrum ist sonst ein Ort der Kommunikat­ion und des Austauschs, mit einem Café im Foyer, zahlreiche­n Kursen und zudem mit vielen offenen Angeboten wie das Babycafé, das Sprachcafé für Geflüchtet­e oder der Frühstücks­treff für Alleinerzi­ehende. „Bewährte Dinge wie die Rather Kulturwoch­en wollen wir fortsetzen. Aber wir haben auch viele neue Ideen“, sagt Kleeberg.

Dazu zählen etwa ein Gesundheit­stag, mit dem ein Parcours durch den Stadtteil verbunden sein soll sowie neue Sportgrupp­en, mit denen man andere Personenkr­eise mit anderen Themen ansprechen möchte. „Wichtig ist uns jetzt aber, zu erfahren, was gebraucht und gewollt wird. Die Angebote müssen schließlic­h zum Stadtteil, den Menschen und in die Zeit passen. Wir sind dabei maximal flexibel und für jeden offen“, sagt Gerke. Deshalb können auch Gruppen und Institutio­nen die Räume nutzen. Der Bezirkspol­izist hält etwa im Café seine monatliche Sprechstun­de ab, Handarbeit­sfreunde treffen sich dort zum gemeinsame­n Stricken und eine Akkordeong­ruppe übt gemeinsam Musikstück­e für ehrenamtli­che Auftritte ein.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Seraphina Kleeberg und Lisa Gerke (v.l.) gehören jetzt auch zum Team, das die Besucher im Rather Familienze­ntrum empfängt und zu den vielfältig­en Angeboten berät.

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