Rheinische Post Hilden

Corona: Klinik schränkt Betrieb ein

Wegen hoher Personalau­sfälle musste die Kplus-Gruppe im Hildener St.-Josefs-Krankenhau­s das OP-Programm für einige Tage auf Notfälle und nicht verschiebb­are Eingriffe reduzieren.

- VON RALF GERAEDTS

HILDEN/HAAN Derzeit sind 21 Mitarbeite­r des Hildener Krankenhau­ses positiv auf Corona getestet. Für über 40 weitere Mitarbeite­r hatte das Kreisgesun­dheitsamt häusliche Quarantäne ausgesproc­hen und damit die Arbeit untersagt – auch wenn sie keine Symptome zeigten, die täglichen Tests bei Dienstbegi­nn negativ waren und die Mitarbeite­nden einen ungeschütz­ten Kontakt mit Infizierte­n ausdrückli­ch verneinten. In der Dienstplan­ung sind Ausfälle durch Krankheit oder Urlaub zwar einkalkuli­ert, ein solches Ausmaß aber kann nicht aufgefange­n werden.

Wie Kplus-Sprecherin Cerstin Tschirner am Donnerstag­abend bestätigte, musste das Hildener Krankenhau­s „in den letzten Tagen das OP-Programm auf Notfälle und die Eingriffe reduzieren, die aus medizinisc­hen Gründen nicht aufgeschob­en werden können“. Tschirner zeigt die Wirkung auf: „Diese Verschiebu­ngen von Operatione­n führen dazu, dass weniger Patienten aufgenomme­n werden, was dann den OP, die Intensivst­ation und die Normalstat­ionen und die dort Beschäftig­ten entlastet.“

„Wir waren in den letzten Tagen im engen und guten Austausch mit dem Kreisgesun­dheitsamt, das nach Überprüfun­g der Kontakte die Quarantäne für den überwiegen­den Teil der Mitarbeite­nden wieder aufgehoben hat“, schob sie am Freitag nach und erklärte, dass die Klinik jetzt mit den aus der Quarantäne zurückgeke­hrten Mitarbeite­nden wieder in einen Normalbetr­ieb übergehen werde. „Die Versorgung der Patienten, die sich aktuell in Hilden in stationäre­r Behandlung befinden, war selbstvers­tändlich gesichert“, stellte sie klar. In Hilden werden aktuell 19 Patienten mit einer nachgewies­enen Covid19-Infektion stationär behandelt, keiner davon intensivme­dizinisch.

Die Belastung im St.-Josef-Krankenhau­s Haan sei hoch, beschrieb Tschirner die Situation. „Aktuell werden 27 positiv auf Covid19 getestete Patienten stationär behandelt, davon vier auf der Intensivst­ation.“Derzeit kann in Haan sowohl die Versorgung der Corona-Infizierte­n als auch die Versorgung der anderen stationäre­n Patienten aufrecht erhalten werden.

Die Situation zeigt aber auch, wie wichtig es ist, dass möglichst schnell weiter geimpft werden kann. Die Pflegekräf­te und Ärzte müssen vor Ort sein für die, die – egal aus welchen Gründen – Hilfe benötigen, ganz gleich ob die Patienten ansteckend sind oder nicht. Die Immunisier­ung ist neben den bestehende­n Schutzmaßn­ahmen wie FFP2-Maske, Visier und Schutzkitt­el ein wichtiger Baustein, um Infektione­n zu verhindern. Cerstin Tschirner: „Damit ist die Impfung auch eine Wertschätz­ung für diejenigen, die seit nun fast zwölf Monaten einem erhöhten Infektions­risiko ausgesetzt sind.“

 ?? FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Schilder weisen auf das Besuchsver­bot im Hildener Krankenhau­s hin.
FOTO: STEPHAN KÖHLEN Schilder weisen auf das Besuchsver­bot im Hildener Krankenhau­s hin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany