Corona: Klinik schränkt Betrieb ein
Wegen hoher Personalausfälle musste die Kplus-Gruppe im Hildener St.-Josefs-Krankenhaus das OP-Programm für einige Tage auf Notfälle und nicht verschiebbare Eingriffe reduzieren.
HILDEN/HAAN Derzeit sind 21 Mitarbeiter des Hildener Krankenhauses positiv auf Corona getestet. Für über 40 weitere Mitarbeiter hatte das Kreisgesundheitsamt häusliche Quarantäne ausgesprochen und damit die Arbeit untersagt – auch wenn sie keine Symptome zeigten, die täglichen Tests bei Dienstbeginn negativ waren und die Mitarbeitenden einen ungeschützten Kontakt mit Infizierten ausdrücklich verneinten. In der Dienstplanung sind Ausfälle durch Krankheit oder Urlaub zwar einkalkuliert, ein solches Ausmaß aber kann nicht aufgefangen werden.
Wie Kplus-Sprecherin Cerstin Tschirner am Donnerstagabend bestätigte, musste das Hildener Krankenhaus „in den letzten Tagen das OP-Programm auf Notfälle und die Eingriffe reduzieren, die aus medizinischen Gründen nicht aufgeschoben werden können“. Tschirner zeigt die Wirkung auf: „Diese Verschiebungen von Operationen führen dazu, dass weniger Patienten aufgenommen werden, was dann den OP, die Intensivstation und die Normalstationen und die dort Beschäftigten entlastet.“
„Wir waren in den letzten Tagen im engen und guten Austausch mit dem Kreisgesundheitsamt, das nach Überprüfung der Kontakte die Quarantäne für den überwiegenden Teil der Mitarbeitenden wieder aufgehoben hat“, schob sie am Freitag nach und erklärte, dass die Klinik jetzt mit den aus der Quarantäne zurückgekehrten Mitarbeitenden wieder in einen Normalbetrieb übergehen werde. „Die Versorgung der Patienten, die sich aktuell in Hilden in stationärer Behandlung befinden, war selbstverständlich gesichert“, stellte sie klar. In Hilden werden aktuell 19 Patienten mit einer nachgewiesenen Covid19-Infektion stationär behandelt, keiner davon intensivmedizinisch.
Die Belastung im St.-Josef-Krankenhaus Haan sei hoch, beschrieb Tschirner die Situation. „Aktuell werden 27 positiv auf Covid19 getestete Patienten stationär behandelt, davon vier auf der Intensivstation.“Derzeit kann in Haan sowohl die Versorgung der Corona-Infizierten als auch die Versorgung der anderen stationären Patienten aufrecht erhalten werden.
Die Situation zeigt aber auch, wie wichtig es ist, dass möglichst schnell weiter geimpft werden kann. Die Pflegekräfte und Ärzte müssen vor Ort sein für die, die – egal aus welchen Gründen – Hilfe benötigen, ganz gleich ob die Patienten ansteckend sind oder nicht. Die Immunisierung ist neben den bestehenden Schutzmaßnahmen wie FFP2-Maske, Visier und Schutzkittel ein wichtiger Baustein, um Infektionen zu verhindern. Cerstin Tschirner: „Damit ist die Impfung auch eine Wertschätzung für diejenigen, die seit nun fast zwölf Monaten einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind.“