Den „Magier“juckt es wieder in den Händen
Den früheren Torwart und späteren Co-Trainer von ME-Sport reizt beim Handball-Oberligisten ein Job in der Sportlichen Leitung.
METTMANN Viele Jahre war Markus Flieter, den fast alle nur „Bibo“nennen, zunächst als Handballtorwart und später als Trainer sowie Funktionär für Mettmann-Sport im Einsatz. Vor knapp zwei Jahren entschloss sich der frühere „Magier“im ME-Sport-Gehäuse, vom Handball eine Auszeit zu nehmen. Jetzt spielt er ernsthaft mit dem Gedanken, wieder in die Handballszene einzutauchen.
„Ich kann mir gut vorstellen, wieder als Co-Trainer oder in der Sportlichen Leitung bei ME-Sport mitzuarbeiten. Dass ich etwas Abstand zum direkten Handballgeschehen beim Mettmanner Oberligisten gewonnen habe, hat mir gut getan, doch jetzt merke ich, dass ich wieder Feuer habe und etwas für den Handball bei ME-Sport bewegen möchte.“Fast nebenbei erwähnt er, dass erste Vorgespräche bereits stattgefunden haben.
Während seiner fast zweijährigen schöpferischen Pause hat Markus Flieter sich Dingen gewidmet, die sonst etwas zu kurz kamen. „Unter anderem habe ich viel Tennis beim Mettmanner THC gespielt. Zudem habe ich einen Bekanntenkreis, mit dem ich mich regelmäßig zum Motorradfahren treffe. Es macht riesig Spaß, mit einer Harley-Davidson durchs Gelände zu rauschen“, erzählt er. Auch an den Abenden mit
Markus „Bibo“Flieter
seinen Jungs vom Kegelclub konnte er wieder regelmäßiger teilnehmen. Bibo Flieter ist halt ein geselliger Mensch, der gern mit Freunden und Bekannten ein Bierchen trinken geht und über Gott und die Welt, aber insbesondere über Handball und Fußball fachsimpelt. Doch woher hat er eigentlich seinen Spitznamen „Bibo“? „Mein früherer Mitspieler und Kumpel Oliver Schwarz nannte mich beim Training oder Spiel so und plötzlich hatte ich den Namen weg.“
In der D-Jugend fing Flieter beim damaligen Mettmanner SC mit dem Handball an. Zunächst als Feldspieler, kurz danach rückte er aber ins Tor. „Eigentlich habe ich beim MSC als junger Fußballer angefangen. Bei einem Spiel beim BV Hassels spielte ich rechter Verteidiger und es goss in Strömen. Ich stand da fast nur herum, war pudelnass und fror fürchterlich. Ich dachte mir, dass tust du dir nicht noch einmal an und wechselte zur Hallensportart Handball. Das war eine gute Entscheidung“, stellt er nachdrücklich fest. „Dabei spiele ich heute noch gern Fußball. Das machen übrigens fast alle Handballer gern. Bei den AH-Fußballern des TSV Metzkausen und beim FC Mettmann 08 habe ich schon des Öfteren mit Erfolg ausgeholfen. Wir haben mit ein paar Handball-Kumpels sogar beim FCM 08 ein AH-Fußballturnier gewonnen.“
Dass er damals in der Jugend für den MSC Handball spielte, wurde bei seiner Verwandtschaft nicht gern gesehen. „Ich entstamme einer alteingesessenen Mettmanner Handball-Familie. Mein Vater und viele Verwandte spielten Handball beim damaligen Erzrivalen Mettmanner TV“, berichtet der sympathische 54-Jährige, der fast immer einen lockeren Spruch auf Lager hat. Später fusionierten dann der MSC und der MTV zum heutigen Großverein Mettmann-Sport.
Markus Flieter hat trotz entsprechender Angebote nie den Verein gewechselt und war in seiner Geburtsund Heimatstadt als Keeper in der Verbands- und Oberliga aktiv. Als Co-Trainer unter Lutz Plümacher gelang ihm der Aufstieg in die Regionalliga. „Ich hatte das Glück, dass ich als langjähriger Co-Trainer fast immer unter erfolgreichen Cheftrainern arbeiten konnte. Dazu gehört selbstverständlich auch Jürgen Tiedermann.“
Dass sich ME-Sport und Tiedermann während dieser Saison nach fast siebenjähriger Zusammenarbeit trennten, sieht Flieter als normalen Vorgang an. „Irgendwann schleift sich die Zusammenarbeit zwischen Trainer und Mannschaft ab. Da muss halt ein neuer Coach frische Impulse geben. Das hat aber überhaupt nichts mit der guten Arbeit von Jürgen Tiedermann als Trainer und Sportlicher Leiter zu tun. Jürgen hat viel für ME-Sport geleistet.“Mit Andre Loschinski stehe jetzt ein Coach auf der Kommandobrücke,
der sicherlich einen guten Job machen wird, lautet seine Einschätzung.
Flieter hat gute Verbindung zum neuen Chefcoach und weiß, dass dieser bereits am Oberliga-Kader für die Saison 2021/22 intensiv arbeitet. „Da sind derzeit drei gute Spieler im Gespräch, die gern zu ME-Sport wechseln würden. Da diese mit ihren derzeitigen Vereinen noch nicht abschließend gesprochen haben, werden aber noch keine Namen der Neuzugänge genannt“, betont Flieter. Der Baubeauftragte eines bekannten Gas-Versorgungsunternehmens geht davon
„Mein früherer Mitspieler Oliver Schwarz nannte mich so – und plötzlich hatte ich den Namen weg“
„Wir haben einen größeren Sponsoren-Pool, der ein wichtiges Fundament für die Einnahmen bildet“
Markus Flieter
aus, dass es finanziell wohl kein Problem sein dürfte, die Neuzugänge zu verpflichten.
Flieter kann es beurteilen, da er nach wie vor für den Bereich Marketing/Sponsoring bei den ME-Sport-Handballern zuständig ist. „Wir haben einen größeren Sponsoren-Pool, der ein wichtiges Fundament für die Einnahmen bildet. Ich bin unserem damaligen Handball-Chef Gerd Norbisrath sehr dankbar, dass er maßgeblich diesen Sponsoren-Pool aufgebaut hat. Für ihn, wie auch für mich, ist es wichtig, dass nicht zwei oder drei Großsponsoren die Finanzierung sichern, sondern das Sponsoring auf eine Vielzahl kleinerer Partner aufbaut.“
Markus Flieter formuliert sein sportliches Ziel. „Es wäre schön und ich traue es der Mannschaft mit einigen Verstärkungen auch zu, wenn wir zumindest mittelfristig in die Regionalliga aufsteigen.“Es ist nicht auszuschließen, dass dann Bibo Flieter wieder als Co-Trainer auf der Bank sitzt.