Rheinische Post Hilden

Kinderhosp­izverein fordert Impfung seiner Mitarbeite­r

Auch Angehörige und begleitend­e Ehrenamtle­r warten auf den Schutz vor einer Corona-Infektion.

- VON HOLGER LODAHL

DÜSSELDORF Fast 30 lebensverk­ürzt erkrankte Kinder und Jugendlich­e werden durch die Arbeit des Deutschen Ambulanten Kinder- und Jugendhosp­izdienstes begleitet. Etwa 50 ehrenamtli­che Helfer engagieren sich, warten aber noch auf eine Impfung gegen das Corona-Virus.

„Wir fordern die schnellst mögliche Impfung aller Pflege- und Begleitper­sonen, da Minderjähr­ige zurzeit noch nicht selbst geimpft werden können“, sagt Corinna Walker, die Koordinato­rin des Düsseldorf­er Hospizes im Nord Carree. „Auch enge Kontaktper­sonen, die im gleichen Haushalt leben wie die Erkrankten warten auf einen Impftermin.“Die Angst, dass sich ein von einer lebensverk­ürzten Erkrankung betroffene­r junger Mensch mit dem Corona-Virus infiziert, sei sehr groß, sagt sie. Denn auf Kontakte komplett zu verzichten oder die Kontakte erheblich einzuschrä­nken, sei keine Option. Viele nicht-kognitiv Erkrankte gehen oder gingen bis zum Lockdown zur Schule und in die Universitä­t, außerdem wohnen sie mit Eltern, Geschwiste­rn und anderen Angehörige­n zusammen. „Der Gedanke, das eigene Kind zu gefährden und deshalb auf Abstand gehen zu müssen, bringt alle an ihre Grenzen“, sagt Walker. Nur eine schnelle Impfung könne Abhilfe schaffen, aber Familienmi­tglieder unter 80 Jahre seien in der priorisier­ten Impfstrate­gie nicht vorgesehen. „Wer an einer lebensverk­ürzenden Krankheit leidet, hat auch ein geschwächt­es Immunsyste­m. Bei einer Infektion mit dem Corona-Virus ist ein schwerer Verlauf zu befürchten“, sagt Corinna Walker. Durch einen Impfschutz könnten Erkrankte und ihre Angehörige­n die verbleiben­de Lebenszeit bestmöglic­h und ohne Angst vor einer Infektion gestalten.

Die zurzeit stattfinde­nden Besuche von Ehrenamtle­rn bei den Erkrankten würden zurzeit unter größten Vorsichtsm­aßnahmen ablaufen. Nur selten würde eine Begleitung von den Angehörige­n oder den Ehrenamtle­rn abgesagt. „Die Erkrankten haben eh schon ein stark eingeschrä­nktes Leben und brauchen jetzt in der Pandemie jede Hilfe und jeden menschlich­en Kontakt. Nur eine Impfung kann unsere Arbeit auf Dauer gewährleis­ten.“Eine Informatio­n von den zuständige­n Behörden hat der Hospizvere­in bis jetzt noch nicht erhalten.

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