Steuereinnahmen sind 2020 um 7,3 Prozent gesunken
BERLIN Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden sind 2020 gegenüber dem Vorjahr krisenbedingt um 7,3 Prozent gesunken. Sie gingen von 735,9 Milliarden Euro auf 682,3 Milliarden Euro zurück. Das geht aus dem jüngsten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervor, der an diesem Freitag bekannt wird. Leidtragender der Corona-Krise war demnach vor allem der Bund: Er verlor allein 45,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr und nahm rund 14 Prozent weniger ein. Das Steuerminus ist damit deutlich größer als zuletzt prognostiziert. Die Steuerschätzer hatten im vergangenen November Einnahmen von insgesamt 728 Milliarden Euro erwartet.
Vor allem die wichtige Umsatzsteuer, die etwa ein Drittel des gesamten Aufkommens ausmachte, stürzte infolge der Schließungen des Einzelhandels und der Rezession um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr oder knapp 24 Milliarden Euro ab. Dagegen hielt sich die Lohnsteuer noch relativ stabil. Sie ging lediglich um 1,4 Prozent zurück. Mit dem Kurzarbeitergeld und Hilfen für Unternehmen konnte die Bundesregierung einen stärkeren Abbau der Beschäftigung weitgehend vermeiden. Das Aufkommen aus der Körperschaftsteuer sank im vergangenen Jahr um rund ein Viertel auf 24,3 Milliarden Euro.
Dagegen stieg die Abgeltungsteuer um mehr als 31 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro stark an. Ein Grund: Die internationalen Börsen feierten trotz der Corona-Krise weiter Höhenflüge.
Der Bund trug die Hauptlast der Folgen der Corona-Krise. Gewerbesteuermindereinnahmen bei den Kommunen glich er aus – ebenso wie die Finanzierungsdefizite der Sozialversicherungszweige. Die Länder dagegen kamen mit einem Minus von lediglich 8,2 Milliarden Euro oder 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch relativ glimpflich davon. Die Kommunen verzeichneten ebenfalls ein Minus von 2,5 Prozent und nahmen 1,3 Milliarden Euro weniger ein als im Jahr 2019.