Mozarts „Idomeneo“wird uraufgeführt
Kurfürst Karl Theodor von
Bayern soll von der Oper, die am 29. Januar 1781 im
Münchener Residenztheater uraufgeführt wurde, begeistert gewesen sein. Komponist war der 24-jährige Wolfgang Amadeus Mozart. Er hatte 1780 den Auftrag erhalten, für den Münchner Karneval eine „große Oper“zu schreiben. Dies galt den Zeitgenossen als Ehre: Die in der Karnevalszeit uraufgeführte Oper beherrschte im Allgemeinen die folgende Opernsaison. Mozart fand in München zudem ideale Bedingungen vor: Die Hofkapelle galt als eines der besten Orchester, Mozart kannte viele der Solisten bereits aus seiner Zeit in Mannheim. Anton Raaf, der seit Jahrzehnten als Tenor auf den Bühnen Europas gefeiert wurde, sollte die Titelrolle des Idomeneo übernehmen. Angetan zeigte sich Mozart in Briefen an seinen Vater auch von der Sopranistin Dorothea Wendling und deren Schwägerin Elisabeth Wendling, die die Rollen der Ilia und der Elettra übernahmen. Und doch: Ein Erfolg war die Uraufführung des „Idomeneo“nicht. In einer kurzen Zeitungsnotiz nach der Premiere wurde Mozarts Name nicht einmal erwähnt. Auch Giambattista Varesco, der das Libretto verfasst hatte, wurde übergangen. Nach wenigen Aufführungen verschwand die Oper wieder vom Spielplan. Wenn sie denn aufgeführt wurde, war sie häufig stark bearbeitet, selbst die Handlung wurde verändert. Lange galt „Idomeneo“allenfalls als Geheimtipp für Opernliebhaber. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Werk bei einem breiten Publikum beliebt. Mozart selbst brauchte solche Bestätigung nicht: Er hatte „Idomeneo“zeitlebens für seine beste Oper gehalten.