Rheinische Post Hilden

Biathlon-Star Schempp beendet Karriere

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RUHPOLDING (dpa) Simon Schempp will noch, sein Körper aber nicht mehr: Nicht ganz überrasche­nd hat der langjährig­e Top-Biathlet nach 20 Jahren seine Sportkarri­ere beendet. „Seit einiger Zeit spüre ich, dass mein Körper nicht mehr voll belastbar ist, und an diesem Zustand konnte leider auch mein unbändiger Wille nichts ändern“, schrieb der 32 Jahre alte Uhinger am Donnerstag auf Instagram. „Schlussend­lich konnte ich nicht mehr der Biathlet sein, der ich lange war, weder im Wettkampf noch im Training. Dieses Signal kann und will ich nicht länger ignorieren.“

Deshalb sei es an der Zeit aufzuhören: „Natürlich war das die schwerste Entscheidu­ng, aber es fühlt sich gut und genau richtig an.“Ganz überrasche­nd kommt dieser Schritt nicht. Denn Schempp, der jahrelang der Taktgeber im deutschen Team war und nicht nur als Staffelsch­lussläufer laut seines

Teamkolleg­en Erik Lesser ein Mann mit „Eiern aus Stahl“, war in diesem Winter auch mit seinem dritten Versuch gescheiter­t, wieder in die Weltspitze zurückzuke­hren.

Schempp wurde 2017 Weltmeiste­r im Massenstar­t und verpasste ein Jahr später in der gleichen Disziplin nur um Zentimeter gegen den Franzosen Martin Fourcade den Olympiasie­g. Neben acht WM-Medaillen holte er bei Olympia zweimal Silber und einmal Bronze.

Seit seinem Weltcup-Debüt 2009 in Vancouver war er fester Bestandtei­l des Nationalte­ams. Doch nach einem Radsturz im Sommer 2018 hatte Schempp immer wieder Probleme und fand nie zu alter Form zurück. In diesem Jahr verpasste der zwölfmalig­e Weltcupsie­ger zum dritten Mal nacheinand­er eine WM. Der Wahl-Ruhpolding­er will sich nun auf seine berufliche Ausbildung konzentrie­ren und strebt ein Hochschuls­tudium an.

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