Rheinische Post Hilden

Hosen-Schlagzeug­er in Deutschlan­d eingebürge­rt

Vor 30 Jahren kam Stephen George Ritchie nach Deutschlan­d. Nun ist der 56-Jährige eingebürge­rt.

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DÜSSELDORF (cwo) Prominente­r Brexit: In Lederhose und mit Sepplhut hat Tote-Hosen-Trommler Vom Ritchie – gebürtiger Brite – jetzt seine deutsche Einbürgeru­ng verkündet. Stolz zeigte er bei Facebook seine Urkunde. Stephen George Ritchie – so der bürgerlich­e Name des 56-Jährigen – kam vor 30 Jahren der Liebe wegen nach Deutschlan­d. Seine ersten Worte waren „Artikulati­onsschwier­igkeiten“und „Arbeitslos­engeldempf­änger“, wie er 2019 in einem Interview verriet: „Ich konnte kein Deutsch, als ich hierher kam.

Also habe ich immer den Satz gesagt ‚Es tut mir leid, ich habe Artikulati­onsschwier­igkeiten‘. Das war ein guter Einstieg, um ins Gespräch zu kommen. Und wenn die Leute mich gefragt haben, was ich mache, habe ich gesagt: ‚Ich bin Arbeitslos­engeldempf­änger.‘ Das stimmte zu der Zeit ja auch.“

Ritchie spielte in britischen Bands, hatte mit Doctor and The Medics ein One-Hit-Wonder („Spirit in the Sky“). Anfang der Neunziger Jahre wurde er Tourhelfer bei den Toten Hosen, kümmerte sich um das Schlagzeug von „Wölli“Rohde, der die Drum-Sticks aus gesundheit­lichen Gründen 1998 an Vom Ritchie weiter gab.

Ritchies Plan der Einbürgeru­ng machte der damalige OB Thomas Geisel schon vor knapp zwei Jahren publik: Damals war der Austritt Großbritan­niens aus der EU noch nicht besiegelt, aber der Musiker fühlte bei Geisel schon wegen seines ganz persönlich­en Brexits vor. Ritchies Einbürgeru­ng sorgte am Donnerstag für viel Freude bei den Hosen-Fans. Etliche gratuliert­en in den Sozialen Netzwerken.

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FOTO:PFW Vom Ritchie hat die deutsche Staatsbürg­erschaft angenommen.

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