Rheinische Post Hilden

CDU will Park-Konzept für Himmelgeis­t

Damit an Sommertage­n der Ortsteil mit seiner schönen Rheinlage nicht wieder von Besuchern überrannt wird, soll die Verwaltung sich schnell Gedanken machen. Erst im August 2020 hatte es rigorose Maßnahmen der Stadt gegeben.

- VON ANDREA RÖHRIG

HIMMELGEIS­T Weil die Menschen wegen Corona kaum noch einen Platz in einem Freibad oder an einem See fanden, sind sie im vergangene­n Sommer zu hunderten nach Himmelgeis­t ans Rheinufer geströmt, sehr zum Unwillen der Anwohner, die sich durch die Besucher massiv gestört fühlten. Diese hinterließ­en massig Müll am Ufer, parkten Ein- und Zufahrten zu und brachten die Anwohner um ihren Schlaf.

Es dauerte bis in den Spätsommer, bis die Verwaltung auf die chaotische Lage in Alt-Himmelgeis­t mit Absperrung­en, Parkverbot­en und dem Einsatz von Verkehrska­detten reagierte. An schönen Tagen, von denen es im vergangene­n Jahr ja viele gab, war der Stadtteil regelrecht belagert worden. Selbst die Feuerwehr hatte sich an einem Wochenende in einer zugeparkte­n Straße festgefahr­en. Doch auch wenn die Temperatur­en derzeit nicht zum Sonnenbade­n ans Rheinufer einladen, wird der Stadtteil, in dem das Naturschut­zgebiet der Jücht liegt, von vielen Menschen per Auto angefahren, die dort einen coronakonf­ormen Spaziergan­g machen wollen. Nicht mehr nur Düsseldorf­er zieht es nach Himmelgeis­t, verstärkt reisen die Besucher auch aus dem Umland an. Es hat sich herumgespr­ochen, wie schön es dort ist.

Die CDU-Fraktion in der Bezirksver­tretung 9 hat nun einen Antrag vorgelegt, mit dem nach Zustimmung der Politiker die Verwaltung aufgeforde­rt wird, für die Ortslage Himmelgeis­t, das Naturschut­zgebiet Himmelgeis­ter Rheinbogen sowie das Himmelgeis­ter Rheinufer kurzfristi­g ein Verkehrs- und

Parkraumko­nzept vorzulegen. Eigentlich war eine Sitzung für Freitag, 22. Januar, angesetzt worden; wegen der Corona-Pandemie fiel sie allerdings aus. Der nächste reguläre Sitzungste­rmin ist für 19. Februar vorgesehen.

Nachdem in Himmelgeis­t die Bewohner offen gegen die Zustände vor Ort protestier­ten und sogar eine Online-Petition starteten, griff die Stadt ab Mitte August durch. Der Ortsteil wurde ab Schloss Mickeln Richtung Rheinufer abgesperrt, nur noch Anwohner wurden durchgelas­sen. Und die Verkehrska­detten

regelten an den Wochenende­n den Verkehr. Doch das waren lediglich temporäre Maßnahmen. Mit der nächsten Schönwette­r-Periode stünden die Himmelgeis­ter wieder vor dem gleichen Problem.

Das will die CDU mit ihrem Antrag verhindern. Mit diesem soll die Verwaltung aufgeforde­rt werden, „zeitnah eine Gesamtlösu­ng für Himmelgeis­t zu entwickeln, die die Verkehrs- und Besucherst­röme reguliert und die berechtigt­en Belange aller Himmelgeis­ter sowie der örtlichen Rettungskr­äfte, Landwirte, des ÖPNV und des Naturschut­zes

berücksich­tigt und ohne den kostenträc­htigen Sondereins­atz von Verkehrska­detten greift.“Die CDU kann sich vorstellen, dass „zukünftig allenfalls der Parkplatz am Kölner Weg dem Besucherpa­rken dienen kann“. Außerdem, so heißt es in dem Antrag, könnte es hilfreich sein, mit einer eindeutige­n Beschilder­ung den Besuchern klarzumach­en, was erlaubt und was verboten ist. Gegebenenf­alls könnten an der einen oder anderen Stelle auch Poller oder Hinderniss­e unberechti­gte Zufahrten und unberechti­gtes Parken verhindern.

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FOTO: ANDREA BRETZ Im August sperrte die Stadt die Zufahrten nach Alt-Himmelgeis­t ab. Nur Anwohner durften noch Richtung Rhein.

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