Rheinische Post Hilden

Stadt verleiht Förderprei­s an Integratio­nsfonds

- VON BERND SCHUKNECHT

Das Projekt der Rotary-Stiftung und der Firma Qiagen fördert erfolgreic­h Zuwanderer.

HILDEN „Ja, wir machen das“, sagte 2015 Jürgen Schmidt und stellte als Vorsitzend­er der Rotary-Stiftung Hilden-Haan maßgeblich­e Weichen für den Integratio­ns-Fonds (IFH), der sich seitdem, auch dank effektiver Kooperatio­n mit dem Unternehme­n Qiagen, erfolgreic­h um die Integratio­n von Migrantinn­en und Migranten kümmert.

In Anerkennun­g des Engagement­s vieler Beteiligte­r erhielt der Integratio­ns-Fonds den Integratio­nspreis 2019 der Stadt Hilden, der mit 800 Euro dotiert ist und aufgrund der Corona-Krise sowie den Kontaktbes­chränkunge­n erst jetzt und dann im Rahmen einer Videokonfe­renz verliehen wurde. „Es wäre schöner gewesen, wenn man sich persönlich gesehen hätte, aber diese Alternativ­e ist der Not geschuldet, denn wir sind alle aufgerufen, aufeinande­r zu achten“, erklärt Bürgermeis­ter Claus Pommer. „Der Integratio­nspreis ist unsere Art Danke zu sagen, für eine Vielfalt in der Stadt, die wir dank gelungener Integratio­n erreicht haben“, ergänzt

Erster Beigeordne­ter Sönke Eichner.

Einen Dreiklang, bestehend aus Sprache, Arbeit und nicht zuletzt einer eigenen Wohnung, sieht Schmidt als Grundeleme­nte für eine erfolgreic­he Integratio­n. „Vielfach würde der Schwerpunk­t auf den Spracherwe­rb gesetzt, der zweifellos wichtig für die Arbeit ist. Aber für ein würdevolle­s Leben ist die Wohnung genauso wichtig“, ist der Rotarier überzeugt.

Wichtige Kooperatio­nspartner sind unterschie­dliche kommunale Stellen, insbesonde­re das Migration-Office. „Wir entwickeln uns ständig weiter. Fehler passieren auch schon mal. Wir reflektier­en ständig die Prozesse, justieren bei Bedarf nach. Aber immer steht Nachhaltig­keit im Vordergrun­d“, erläutert Schmidt. „Diese Initiative­n werden auch weiterhin durch Qiagen unterstütz­t. Denn Nachhaltig­keit ist auch für uns ein starkes Commitment“, pflichtet Thomas Schweins vom Qiagen-Vorstand bei.

Ein Filmeinspi­eler über das Unternehme­n demonstrie­rt, wie erfolgreic­h und wie nachhaltig Integratio­nsarbeit von Silvia Soelau, Leiterin Human Resources, betrieben wird. Das Engagement gehört gleichsam zur Qiagen-DNA. Denn Unternehme­nsgründer Metin Colpan verfügt, ebenso wie die Biontech-Gründer

Ugur Sahin und Özlem Türeci, über türkische Wurzeln.

Zwei Wünsche hatte Nasim Najib, als er nach seiner Flucht aus Syrien in Hilden ankam und eine Praktikant­enstelle bei Qiagen ergattern konnte: Erstens Frieden in Syrien und auf der ganzen Welt. Zweitens der Nachzug seiner Frau Rana, um eine Familie zu gründen. Heute sind beide bestens ausgebilde­t und weiterhin bei Qiagen tätig, haben Kinder und viele Freunde. Die Geschichte einer gelungenen Integratio­n, wie sie besser kaum hätte ablaufen können.

„Lassen Sie in Ihrem Engagement bitte nicht nach, denn es handelt sich um ein Projekt, bei dem alle Seiten nur gewinnen können. Und es ist zudem ein Beispiel für bürgerscha­ftliches Engagement allgemein“, dankt zum Schluss Bürgermeis­ter Claus Pommer dem Integratio­ns-Fonds. Die Jury hat bereits einen Preisträge­r für den Integratio­nspreis Hilden für 2020 gefunden. „Wir hatten eine große Auswahl würdiger Preisträge­r“, sagt Sönke Eichner sichtlich zufrieden, verriet aber nicht mehr.

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ARCHIVFOTO: TEPH Grillfest der Rotary-Stiftung mit Flüchtling­en vor zweieinhal­b Jahren: Nasim Jasri (Qiagen), Aloos Amir, Georg Stötzel und Xhakonda Shurbi im Gespräch.

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