Rheinische Post Hilden

„Tage des Frustes“: Impftermin­hilfe nur noch für Härtefälle

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HAAN (peco) Die Helferinne­n und Helfer des ehrenamtli­chen Netzwerks, das Senioren (80-Jährige und älter) zu Impftermin­en verhelfen wollte, geben auf. „Tage des Frustes liegen hinter uns und wahrschein­lich auch noch vor uns“, teilte Seniorenbe­irats-Vorsitzend­er Karlo Sattler jetzt mit. Die 27 Ehrenamtle­r wollten all jene unterstütz­en, die selbst kein Internet haben und auch Niemanden, der es für sie erledigt. Allein bis Mittwochna­chmittag habe es über 250 Anfragen bei der Awo gegeben, „die wir unter den Bedingunge­n des derzeitige­n Internetpo­rtals jedoch nicht bearbeiten können“.

Grund: „Mit einer E-Mail-Adresse kann man nur den Imftermin für einen Hochaltrig­en vereinbare­n“, sagt Sattler. Bei dieser Einwahl funktionie­re der Button „Anmeldedat­en herunterla­den“aber nicht. Man müsse Tage später erneut mit E-Mail-Adresse und Passwort ins Portal, um die sieben Seiten, die man zum Impftermin unbedingt braucht, herunterzu­laden und auszudruck­en. Sattler stellt klar: „Das heißt, unsere Helfer müssen alles ausdrucken und persönlich oder per Post dem Hochaltrig­en“zukommen lassen. Dies sei nicht machbar.

Laut Kassenärzt­licher Vereinigun­g könne jeder Hochaltrig­e auch andere wie den Ehepartner in einem Vorgang telefonisc­h unter 11611701 anmelden. Die Unterlagen würden dann nach Hause geschickt. „Uns Trägern, Unterstütz­ern und unseren Helfern, tut es sehr leid, nur noch Härtefälle bearbeiten zu können, betont Sattler, „aber auch wir müssen uns mit der gleichen Ausdauer in die Warteschle­ifen der Telefonhot­line begeben, wie jeder Hochaltrig­e“. Alle, die sich nicht sicher im Internet fühlten oder keinen Drucker hätten, sollten sich daher telefonisc­h anmelden.

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