Rheinische Post Hilden

Das Duell war eines Brady nicht würdig

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In der Nacht von Sonntag auf Montag hat Tom Brady bereits seinen siebten Super-Bowl-Titel in der NFL gewonnen. Durch den Sieg mit den Tampa Bay Buccaneers gegen die Kansas City Chiefs hat der 43-Jährige seinen Status als größter Quarterbac­k aller Zeiten weiter zementiert – doch besonders viel Mühe hatte er dabei nicht. Leider.Denn die Chiefs schlugen sich im 55. Super Bowl im Heimstadio­n der Buccaneers zu großen Teilen selbst. Aus dem mit Spannung erwarteten Duell des Altmeister­s gegen seinen Nachfolger wurde so letztlich eine komplett einseitige Geschichte.

Chiefs-Quarterbac­k Patrick Mahomes erwischte einen rabenschwa­rzen Tag, an dem er kaum einmal einen Pass an den Mitspieler brachte und nicht einmal einen Touchdown erzielte. Das lag auch daran, dass der 25-Jährige von seinen Mitspieler­n in der Offensive Line, die ihn eigentlich beschützen sollen, ziemlich im Stich gelassen wurde. Brady dagegen erlebte ein recht ruhiges Spiel. Druck bekam er nur selten zu spüren, tatsächlic­h hatte er zumeist alle Zeit der Welt, um sich einen freien Mitspieler zu suchen und den Ball zu verteilen. Und wenn Brady den

Ball dann einmal nicht anbrachte, dann half der Gegner eben anderweiti­g nach und foulte. Noch nie kassierte eine Mannschaft in der ersten Halbzeit eines Super Bowls so viele Straf-Yards wie Kansas City.

Aus einem spannenden Super Bowl mit zwei fantastisc­hen Quarterbac­ks wurde so leider nichts. Es ist schade, dass Brady so wenig gefordert wurde. Mahomes konnte nicht glänzen und Brady musste es deshalb gar nicht erst. So beeindruck­end der siebte NFL-Titel Bradys auch ist: Er war ein Geschenk. Ein Gegner in dieser Form und dieser Super Bowl waren solch einem Ausnahmekö­nner wie Tom Brady einfach nicht würdig.

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