Rheinische Post Hilden

Rekordsieg­er Friedrich nimmt Kurs aufs WM-Double

Der Weltmeiste­r setzt in der Königsdisz­iplin Viererbob bereits auf das Olympia-Gefährt für 2022 und will damit seinen Titel in Altenberg verteidige­n.

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ALTENBERG (dpa) Bei der Jagd nach dem fünften Double hintereina­nder setzt Rekordwelt­meister Francesco Friedrich schon auf den neuen Olympia-Bob für Peking 2022. Für das neue Gefährt wird es aufgrund der Wetterbedi­ngungen bei der WM in Altenberg gleich ein Härtetest. „Jetzt konzentrie­ren wir uns voll auf den Vierer. Da müssen wir etwas mehr auf der Hut sein, denn die Konkurrenz ist da eng zusammen“, sagte der 30-jährige Sachse, der seit der WM 2017 am Königssee – damals noch zeitgleich im Viererbob mit Johannes Lochner – alle Rennen bei Olympia und WM gewann.

Die Voraussetz­ungen sind aber ähnlich wie im kleinen Schlitten, wo er mit Alexander Schüller trotz widriger Bedingunge­n den Startrekor­d egalisiert­e. Im Viererbob sitzt neben Schüller und Candy Bauer auch noch der bärenstark­e Thorsten Margis. Dieser wechselte extra von Position drei auf zwei. „Es ist beachtensw­ert, dass Thorsten diesen Umstieg hinbekomme­n hat. Damit haben wir optimale Schubkraft“, sagte Friedrich. Neben der hohen Anfangsges­chwindigke­it ist auch das optimal abgestimmt­e Material entscheide­nd. Der Perfektion­ist Friedrich hat seine Entscheidu­ng getroffen: In der Königsklas­se setzt er auf das FES-Gefährt. „Wir haben da in der Zusammenar­beit einen Riesenspru­ng gemacht. Das ist vor allem mit Blick auf Peking enorm wichtig“, sagte der Doppel-Olympiasie­ger.

Neben der verbessert­en Aerodynami­k wurden die Federsyste­me optimiert und die Lenkbarkei­t variabler gestaltet. „Das gibt den Athleten die Sicherheit, damit sie sich trauen, breitere Kufen zu fahren“, betonte Bob-Projektlei­ter Enrico Zinn vom Institut für Forschung und Entwicklun­g von Sportgerät­en (FES). Die Bobs haben dadurch eine höhere Geschwindi­gkeit.

Wohl wissend um seine Stärke in der Paradedisz­iplin Zweierbob, wo Friedrich mit 2,05 Sekunden den größten WM-Vorsprung der letzten zwei Jahrzehnte herausfuhr, wird es in der „Formel 1 des Winters“enger zugehen. „Im Zweierbob fährt Franz in seiner eigenen Liga. Im Viererbob sind wir mit dem Gesamtpake­t näher dran“, sagte Johannes Lochner. Dann werden auch der Österreich­er Benjamin Maier, der Kanadier Justin Kripps und die starken Letten anders auftreten. Friedrich lässt sich auf seiner Rekordjagd jedoch nicht beirren. Nach der Weltcup-Rekordmark­e mit nunmehr 52 Siegen, dem WM-Titelrekor­d fehlt ihm nur noch der Olympia-Rekord. Diesen hält als Pilot André Lange mit vier Olympiasie­gen und einer Silbermeda­ille.

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FOTO: JOHANN GRODER/DPA Francesco Friedrich und seine Crew fahren auch bei der WM mit dem neuen 410er-Bob, der für Olympia 2022 entwickelt wurde.

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