Rheinische Post Hilden

Nisthilfen sichern den Steinkauz-Bestand

Eigentlich brüten die Vögel in Baumhöhlen. Da es davon aber immer weniger gibt, bietet der Nabu mit Nistkästen alternativ­e Brutstätte­n an.

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HAFEN (brab) Der Naturschut­zbund (Nabu) Düsseldorf hat in Kooperatio­n mit dem Gartenamt am Golfplatz auf der Lausward drei neue Nistkästen für Steinkäuze befestigt, nachdem die alten marode geworden waren. Sieben Nisthilfen hängen damit nun wieder am Golfplatz, denn der Steinkauz brütet gern in der Nähe anderer Paare und liebt gemähtes Grünland. Aber auch einige neue Gebiete in Düsseldorf hat der Steinkauz mit Hilfe von rund 50 weiteren Nistkästen neu besiedelt. Dazu gehören der Rheinpark, die Urdenbache­r

Kämpe und das Naturschut­zgebiet Himmelgeis­t. Der Bestand der Tiere ist somit auf rund 20 Brutpaare angewachse­n.

Die rund ein Meter langen und 20 Zentimeter breiten Kästen haben einen S-förmiger Eingang, der das Eindringen von Mardern verhindert; der Boden wird mit Sägespänen bedeckt, da die Vögel keine Nester bauen. In diesem Zuhause hält sich das Weibchen etwa 45 Tage auf, die Jungvögel rund 30 Tage. Währenddes­sen versorgt sie das Männchen mit Regenwürme­rn, Käfern,

Heuschreck­en und Mäusen. Damit ist der Kauz wichtig für die Landwirtsc­haft und für Gärtner geworden, denn aufgrund der Klimaerwär­mung haben sich die Mäuse zu einer Plage entwickelt.

Eigentlich brüten die Käuze in alten höhlenreic­hen Obstbäumen und Kopfweiden, doch davon gibt es nicht mehr viele. Mittlerwei­le ziehen deshalb etwa 60 Prozent der deutschen Steinkäuze ihren Nachwuchs in Nisthilfen auf. Bei dem Steinkauz-Projekt wird der Nabu seit 2010 unkomplizi­ert durch die

Landschaft­spflegesta­tion Hexhof sowie die Untere Naturschut­zbehörde des Gartenamte­s unterstütz­t.

Außerdem sucht der Nabu ehrenamtli­che Gebietsbet­reuer. Diese sollen bei abendliche­n Spaziergän­gen ab März auf rufende Käuze achten, die Aktivitäte­n notieren und kontrollie­ren, ob die Kästen noch ordentlich hängen. An einem Kastenkont­rollgang mit dem zuständige­n Ornitholog­en kann teilgenomm­en werden. Weitere Infos gibt es per Email unter oeffentlic­hkeitsarbe­it@ nabu-duesseldor­f.de.

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FOTO: STEFAN SCHAWO Steinkäuze brüten gerne in der Nähe von anderen Paaren. Deshalb wurden mehrere Nistkästen im Hafen aufgehängt.

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