Zitatsteine sollen Emil Barth spiegeln
Der Haaner Künstler Wolf de Haan will mit seinem jüngsten Projekt an den bedeutenden Schriftsteller aus Haan erinnern. Am Ende sollen 14 gemeißelte Zitatplatten auf Haaner Wegen und Plätzen eingelassen sein.
HAAN Haan wird bald etwas mit Los Angeles gemeinsam haben: einen „Walk of Fame“. Während in der kalifornischen Filmstadt die Namen berühmter Künstler ins Pflaster eingelassen sind, werden es in Haan Zitate aus dem reichen Werk von Emil Barth sein, dem (eigentlich) berühmten Sohn der Stadt. Das Andenken an Emil Barth will der Künstler Wolf de Haan (Wolfram Schneider-Mombaur) aufwerten. Sein Projekt „Emil Barth – #da geht noch was“nimmt das wörtlich. Denn die Basaltblöcke mit den eingravierten Zitaten sollen bei der Neugestaltung der Innenstadt in das Pflaster eingesetzt werden. Im September 2019 unterstützte der Ausschuss für Bildung, Kultur, Schule das Ansinnen einstimmig.
Jetzt ist der erste Stein fertig. Er soll am neuen Eingang zum Park Ville d’Eu verlegt werden. „Wiederkehrend als Gast, eingeladen von meinem eigensten Heimweh, dem alles gehört, geh ich umher...“(verweilend bei Kleinem) steht im Roman „Der Wandelstern“nachzulesen. Ein zweites Zitat soll in den Rand des Emil-Barth-Brunnens am Alten Markt geschrieben werden: „O der Brunnen des Anfangs: DAS WORT“(aus dem Prosa-Stück „Am Brunnenrand“).
Für diese beiden ersten Zitate ist die Finanzierung durch die Stadt Haan gesichert. Förderanträge und Sponsoren sollen weitere Zitatplatten ermöglichen. „Das Projekt ist auf Spenden und Sponsoren angewiesen!!“, betont Wolf de Haan, der schon bei Stiftungen, Vereinen und Ministerien angeklopft hat. Jens Gabe, Grünplaner der Stadt Haan, hat einen Förderantrag bei der Bezirksregierung gestellt, Miriam Schultz (Kulturarbeit der Stadt Haan) hat das Barth-Projekt für einen Wettbewerb zu nachhaltiger Kunst eingereicht.
Wolf de Haan kam 2008 nach Haan. Er begann, sich mit der Stadt und auch ihren Kunstschaffenden zu befassen – und wurde bei dem Namen Barth hellhörig. Denn sein Leitspruch „Nicht aussteigen im Sturm, sondern weiterrudern!“stammte von einem Karl Barth. Bald stellte sich heraus, dass dies ein Schweizer Kirchenmann war. Allerdings hatte Haan die
Brüder Barth, Carl, den Maler und Emil, den Schriftsteller.
„Ich habe mich mit Emil Barth intensiv beschäftigt, alles gelesen“, sagt de Haan. Die in Stein gehauenen Zitate könnten auch einen touristischen Reiz haben für Wanderer auf dem Neanderlandsteig
oder für Radler auf den dem Panoramaradweg – vielleicht Rundgänge auf den Spuren des Schriftstellers. 10 bis 15 Zitatsteine sollen am Ende des Projektes verlegt sein – an
Stellen in der Stadt, die mit dem Leben Emil Barths oder seinem Werk zu tun haben. Auch ein Booklet ist dafür in Planung. Bis es so weit ist, müssen sich genügend Sponsoren finden.