Flughäfen retten, aber kein Geld verschwenden
Es ist vernünftig, dass Bund und Länder rund eine Milliarden Euro investieren wollen, um den Airports in der Corona-Krise zu helfen, aber wir brauchen eine langfristige Strategie. Erstens muss die Politik aufpassen, dass das Steuergeld nicht genutzt wird, um seit Jahren maroden Airports nur das Überleben zu sichern. In NRW brauchen wir eine Entscheidung des Landes, welche Airports im Norden überleben sollen. Es ist falsch, dass sich Münster/Osnabrück, Dortmund und Paderborn gegenseitig die Passagiere wegjagen und dadurch alle drei kein wettbewerbsfähiges Angebot gegen Düsseldorf bieten. Nur einer dieser drei Airports sollte weitermachen, damit dieser dann auch halbwegs viele Verbindungen offerieren kann. Bei Weeze sollte der Markt entscheiden: Kommune und Kreis dürfen keine weitere Kapitalerhöhung nach der aktuellen Einzahlung von sechs Millionen Euro wagen. Wenn der Airport nicht 2023 wieder genügend Verkehr hat, sollte er dichtgemacht werden.
Außerdem muss der Kampf gegen den Klimawandel übergeordnetes Ziel bei der Luftfahrt- und Verkehrspolitik werden. Auf Kurzstreckenflüge in Europa sollte weitgehend verzichtet werden. Im Gegenzug muss die Bahn ihr Angebot erweitern und auch den Flughafen München viel besser anschließen, um weniger Zubringerflüge zu brauchen. Ferienflüge nach Mallorca lassen sich schwer durch Schiene und Videocalls ersetzen, Geschäftsreisen im Zentrum Europas aber schon. Viele Milliarden Euro sollten in Anlagen fließen, um mithilfe von Ökostrom beispielsweise in Nordafrika synthetisches Kerosin herzustellen. Die Airlines müssen dann mit Auflagen gezwungen werden, dieses „grüne Kerosin“breit zu nutzen. Wir wollen Mobilität, aber der Klimawandel als größte Herausforderung des Jahrhunderts muss gestoppt werden.
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