Stadt muss mehr gegen Fahrverbote tun
Das Umweltministerium rechnet damit, dass Grenzwerte für Luftverschmutzung überschritten werden.
DÜSSELDORF (arl) Düsseldorf hat offenbar noch nicht genug Vorhaben zur Verbesserung der Luftqualität vorgelegt, um ein Dieselfahrverbot abzuwenden. Eine Prognose des Landesumweltministeriums zeigt, dass die Ersatzmaßnahmen für die Abschaffung der Umweltspuren noch nicht ausreichen, damit die Grenzwerte für Stickoxide im gesamten Stadtgebiet eingehalten werden.
Bislang geplant ist etwa die Begrenzung des Verkehrs durch Ampeln und ein beschleunigter Radwegebau. „Es können künftig weitergehende Anpassungen der Verkehrssituation notwendig sein“, heißt es in einem Papier, das am Mittwoch dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorgelegt wird.
Offenbar wäre eine Nachsteuerung auch bei einem Verbleib der
Umweltspuren nötig gewesen. Ein Baustein soll die umweltsensitive Schaltung von Ampeln sein, die Düsseldorf in einem Pilotprojekt ausprobiert. Zu weiteren Details äußert sich das Verkehrsdezernat nicht. „Diese werden vorgestellt“, heißt es lediglich. Die Verwaltung zeigt sich optimistisch, das Gerichtsverfahren mit der Umwelthilfe
noch in der ersten Jahreshälfte durch einen Vergleich beenden zu können.
Der Ausschuss soll am 17. Februar das Aus für die drei Umweltspuren beschließen. Dies gilt wegen des erklärten Willens der schwarz-grünen Mehrheit als Formsache. Da die umstrittenen Sonderspuren für Busse, Räder, E-Autos und zeitweise auch Fahrgemeinschaften ein Teil des Luftreinhalteplans waren, muss Düsseldorf Alternativen vorlegen.
So ist vorgesehen, dass die Spur auf der Prinz-Georg-Straße in einen Radweg umgewandelt wird. Die beiden anderen Fahrspuren werden wieder dem Autoverkehr zugeschlagen, allerdings wird der Verkehr durch Ampeln begrenzt. Die Politik diskutiert noch über weitere mögliche Verbesserungen auf den Routen etwa für den Radverkehr.