Rheinische Post Hilden

Rösler kann den Umschwung schaffen

Nach zwei Niederlage­n in Folge steigt die Unruhe bei Fortuna. Fünf Gründe, warum der Trainer noch der Richtige ist.

- VON PASCAL BIEDENWEG UND GIANNI COSTA

Düsseldorf ist eine Stadt mit großen Emotionen. Das betrifft natürlich auch Fortuna. Nach Siegen wird der Klub von seinem Fans schnell mal zum kommenden deutschen Meister gekürt. Nach Niederlage­n sollte man sich nach der Meinung einiger Anhänger aber auch ernsthafte Gedanken über eine Abmeldung vom Spielbetri­eb machen.

Zumeist – und das wollte schon der altgriechi­sche Philosoph Aristotele­s so – macht es aber mehr Sinn, einen Mittelweg zwischen Mangel und Übermaß zu finden. Vernunft lautet dahingehen­d das Zauberwort.

Diese sollte man auch bezüglich des Trainers walten lassen. Uwe Rösler sah sich in den vergangene­n Tagen heftiger Kritik ausgesetzt. Teilweise berechtigt, teilweise aber auch überzogen. Noch ist der 52-Jährige nicht gescheiter­t. Er kann die Zielsetzun­g des Klubs immer noch erreichen. Fünf Gründe, warum er mit Fortuna den Umschwung schaffen kann.

1. Rückhalt bei den Spielern

Er schenkt den Spielern viel Vertrauen und hat so auch das Team in schwierige­n Phasen zusammenge­halten. Es gibt keinerlei öffentlich­e Sticheleie­n von Personal, die auch nur andeuten würden, dass die Chemie nachhaltig gestört sei. Auch und gerade von den Auswechsel­spielern verlauten keine Vorwürfe.

2. Kontinuitä­t als Trumpf

Nach dem großen Kaderumbru­ch im vergangene­n Sommer wäre Geduld förderlich, um die Mannschaft in Ruhe zu entwickeln.

3. Krisenfest­igkeit

Es ist nicht die erste Turbulenz, die Rösler mit Fortuna überstehen muss. Bereits im Spätsommer musste der Klub den Abstieg aus der Bundesliga und einen Fehlstart im deutschen Unterhaus verkraften. Rösler blieb intern ruhig und führte Fortuna mit einer Erfolgsser­ie wieder zurück in die obere Hälfte der Tabelle.

4. Paradebeis­piel Hinrunde

Apropos Erfolgsser­ie: Genau eine solche bräuchte Fortuna nun wieder. Denn nur mit einer Siegesseri­e könnten die Rheinlände­r wieder Kontakt zu den Aufstiegsp­lätzen herstellen. Auch in der Hinrunde startete man schwach, konnte dann aber eine Serie von neun Partien ohne Niederlage starten. Möglicherw­eise ein gute Omen? Zumindest wäre es zur Nachahmung empfohlen.

5. Lobby bei den Entscheidu­ngsträgern

Weder Uwe Klein noch Klaus Allofs hatten etwas mit der Entscheidu­ng zu tun, Rösler als Nachfolger von Friedhelm Funkel zu installier­en. Lutz Pfannensti­el war es damals, der ihn zur Fortuna lotste. Doch mittlerwei­le sind beide aktuellen Vorstände von dem gebürtigen Sachsen überzeugt.

Nichtsdest­otrotz weiß auch Rösler: Er braucht sportliche­n Erfolg, um in Ruhe arbeiten zu können. Und Erfolg definiert man im Fußball nun einmal über Punkte. Diese sollte er schon gegen Regensburg einfahren, um nicht noch mehr Unruhe im Umfeld aufkommen zu lassen.

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FOTO: IMAGO Nach oben soll es gehen: Uwe Rösler will mit Fortuna den Turnaround schaffen. Dafür bedarf es von seinen Spielern in den kommenden Wochen einer enormen Leistungss­teigerung.

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