Rösler kann den Umschwung schaffen
Nach zwei Niederlagen in Folge steigt die Unruhe bei Fortuna. Fünf Gründe, warum der Trainer noch der Richtige ist.
Düsseldorf ist eine Stadt mit großen Emotionen. Das betrifft natürlich auch Fortuna. Nach Siegen wird der Klub von seinem Fans schnell mal zum kommenden deutschen Meister gekürt. Nach Niederlagen sollte man sich nach der Meinung einiger Anhänger aber auch ernsthafte Gedanken über eine Abmeldung vom Spielbetrieb machen.
Zumeist – und das wollte schon der altgriechische Philosoph Aristoteles so – macht es aber mehr Sinn, einen Mittelweg zwischen Mangel und Übermaß zu finden. Vernunft lautet dahingehend das Zauberwort.
Diese sollte man auch bezüglich des Trainers walten lassen. Uwe Rösler sah sich in den vergangenen Tagen heftiger Kritik ausgesetzt. Teilweise berechtigt, teilweise aber auch überzogen. Noch ist der 52-Jährige nicht gescheitert. Er kann die Zielsetzung des Klubs immer noch erreichen. Fünf Gründe, warum er mit Fortuna den Umschwung schaffen kann.
1. Rückhalt bei den Spielern
Er schenkt den Spielern viel Vertrauen und hat so auch das Team in schwierigen Phasen zusammengehalten. Es gibt keinerlei öffentliche Sticheleien von Personal, die auch nur andeuten würden, dass die Chemie nachhaltig gestört sei. Auch und gerade von den Auswechselspielern verlauten keine Vorwürfe.
2. Kontinuität als Trumpf
Nach dem großen Kaderumbruch im vergangenen Sommer wäre Geduld förderlich, um die Mannschaft in Ruhe zu entwickeln.
3. Krisenfestigkeit
Es ist nicht die erste Turbulenz, die Rösler mit Fortuna überstehen muss. Bereits im Spätsommer musste der Klub den Abstieg aus der Bundesliga und einen Fehlstart im deutschen Unterhaus verkraften. Rösler blieb intern ruhig und führte Fortuna mit einer Erfolgsserie wieder zurück in die obere Hälfte der Tabelle.
4. Paradebeispiel Hinrunde
Apropos Erfolgsserie: Genau eine solche bräuchte Fortuna nun wieder. Denn nur mit einer Siegesserie könnten die Rheinländer wieder Kontakt zu den Aufstiegsplätzen herstellen. Auch in der Hinrunde startete man schwach, konnte dann aber eine Serie von neun Partien ohne Niederlage starten. Möglicherweise ein gute Omen? Zumindest wäre es zur Nachahmung empfohlen.
5. Lobby bei den Entscheidungsträgern
Weder Uwe Klein noch Klaus Allofs hatten etwas mit der Entscheidung zu tun, Rösler als Nachfolger von Friedhelm Funkel zu installieren. Lutz Pfannenstiel war es damals, der ihn zur Fortuna lotste. Doch mittlerweile sind beide aktuellen Vorstände von dem gebürtigen Sachsen überzeugt.
Nichtsdestotrotz weiß auch Rösler: Er braucht sportlichen Erfolg, um in Ruhe arbeiten zu können. Und Erfolg definiert man im Fußball nun einmal über Punkte. Diese sollte er schon gegen Regensburg einfahren, um nicht noch mehr Unruhe im Umfeld aufkommen zu lassen.